Fraunhofer-Institut präsentiert Ergebnisse des Forschungsprojekts Maria

Die maritime Serviceplattform ermöglicht es der Crew, Wartungsarbeiten selbstständig im laufenden Betrieb durchzuführen (Foto: Fraunhofer IGD)

Eine Serviceplattform für After-Sales-Anwendungen die speziell an die Rahmenbedingungen und Anforderungen an Schiffs- und Flottenmanagement sowie maritime Logistikketten angepasst ist zu entwickeln, ist das Ziel des Forschungsprojekts Maria gewesen. Hierfür haben sich ein Konsortium, bestehend der Drynet GmbH, FoP Consult GmbH, InMediasP GmbH, Wärtsilä Deutschland GmbH, Wiegershaus GmbH, Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG sowie dem Fraunhofer-Center für maritime Logistik und Dienstleistungen CML unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für graphische Datenverarbeitung IGD zusammengeschlossen. Das Verbundvorhaben soll Instandhaltungsmaßnahmen für Schiffsbesatzungen vereinfachen und somit kostenintensive Ausfallzeiten vermeiden.

„Wenn die Schiffsbesatzung in der Lage ist, Wartungsarbeiten selbstständig im laufenden Betrieb durchzuführen, ist das ein enormer Vorteil“, sagt Anastasiia Novikova, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fraunhofer IGD. Mithilfe der digitalen Lösungen sollen Servicetechniker auch ohne großes Vorwissen dazu befähigt werden, effizient reibungslose Abläufe auf dem Schiff sicherzustellen.

Eine davon sei die mobile Anwendung Machine@Hand. Mithilfe von Augmented Reality führe sie die Monteure direkt vor Ort durch den Wartungsprozess, indem es 3D-Modelldaten und Montageinstruktionen von Maschinen in Echtzeit visualisiere. So erhalte die Crew eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Wartungsaufgaben. Möglich sei dies durch die Nutzung eines Data Hubs, auf dem alle vorhandenen Teillösungen der Projektpartner sowie anwendungsbezogene Daten wie Telemetrien und Anomalien gespeichert seien. Zusätzlich sorge eine AR-unterstütztes Serviceassistenzsystem für die technische und kommerzielle Kommunikation zwischen den am maritimen After-Sales beteiligten Parteien. Darüber hinaus seien die Assistenzsysteme an herausfordernde Umgebungsfaktoren wie ungünstige Lichtverhältnisse und starke Bewegung durch Wellengang sowie dem Umstand, dass häufig kein Internetzugang vorhanden ist, angepasst.

Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt und die öffentlich zugängliche Abschlusspublikation wurde kürzlich auf der Abschlusskonferenz „Datenorientierte Wertschöpfung nachhaltig gestalten“ in Kassel präsentiert. Die Forschungen an der Serviceplattform sollen dennoch fortgesetzt werden, um schließlich voraussichtlich 2024 den Unternehmen der maritimen Wirtschaft zur Verfügung zu stehen.

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