Fünf Schiffe aus Niedersachsen auf Muschelfang

Nach überdurchschnittlich guten Monaten 2005/2006 sehen die niedersächsischen Muschelfischer zum Auftakt der diesjährigen Saison wieder mageren Zeiten entgegen. Die Population des Jahres 2004, auf die jetzt zurückgegriffen werde, sei unterdurchschnittlich gewesen, sagte der Leiter des Staatlichen Fischereiamtes, Wolfgang Hagena, am Montag in Hooksiel (Kreis Friesland). «Der zu erwartende Fleischgehalt, der Mitte Juli bei etwa 25 Prozent lag und hoffentlich noch zunimmt, könnte dazu führen, dass ähnlich gute Preise wie im Vorjahr gezahlt werden», sagte Hagena.

In Niedersachsen gehen vier Betriebe mit insgesamt fünf Schiffen auf Muschelfang. Sie ernteten nach Angaben von Hagena in der vergangenen Saison knapp 4000 Tonnen Miesmuscheln. Der Erlös von knapp 3,6 Millionen Euro habe den Betrieben «einen wirtschaftlich erfreulichen Ausblick» geliefert, sagte Hagena. Der Ausblick auf die jetzt beginnende Erntesaison sei dagegen weniger gut. Auf Grund eines heftigen Wintereinbruchs im März dieses Jahres sei der Start der Miesmuschelernte, der seit den letzten Jahren immer in der zweiten Julihälfte eingesetzt habe, verschoben werden, sagte Hagena.

Die Miesmuschelfischerei ist wegen der abnehmenden Population im Wattenmeer umstritten. Umweltverbände fordern seit langem, sie einzustellen. Das Grundprinzip der Muschelfischerei besteht darin, junge Miesmuscheln von Naturbänken abzufischen und auf günstiger gelegenen Kulturflächen auszusäen. Seevögel brauchen die Miesmuscheln auf den Sandbänken jedoch als Futterquelle. Mittels langer Leinen und maschenartiger Netze erproben Miesmuschelfischer jetzt eine «umweltschonende» Ernte. Die Muschellarven sollen sich an den langen Leinen ansiedeln. Sie müssten dadurch nicht mehr von den Wildbänken gefischt werden.

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