Gesundheitsschäden durch "Prestige"-Katastrophe

Die Umweltkatastrophe nach dem Untergang des Öltankers «Prestige» vor der Nordwestküste Spaniens hat bei Tausenden spanischer Fischer langfristige Gesundheitsschäden verursacht. Mehr als zwei Jahre nach dem Unglück litten Fischer, die damals beim Kampf gegen die Ölpest geholfen hatten, noch immer an chronischem Husten und Atembeschwerden, berichtete die Madrider Zeitung «El País» am Mittwoch über eine medizinische Studie. Der Tanker «Prestige» war im November 2002 mit 77 000 Tonnen Schweröl an Bord vor der Küste der nordwestspanischen Region Galicien in Seenot geraten, auseinander gebrochen und gesunken.

Beim Kampf gegen die Ölpest waren rund 100 000 Freiwillige im Einsatz. Fast 1 000 von ihnen mussten damals wegen akuter Reizungen an den Augen und im Hals, wegen Kopfschmerzen, Hautirritationen oder Atembeschwerden behandelt werden. Die Wissenschaftler und Ärzte aus Madrid, Barcelona und La Coruña beschränkten sich bei ihrer langfristigen Untersuchung nun auf die Fischer, weil diese die ersten waren, die die Ölpest bekämpften. Obendrein haben die Fischer - anders als die freiwilligen Helfer - in der Regel ohne Schutzmasken gearbeitet. Das Forschungsteam mit Medizinern aus verschiedenen Fachrichtungen wertete Fragebögen aus, die 6869 Fischer in der Zeit von Januar 2004 bis Februar 2005 ausgefüllt hatten. Die Ergebnisse erscheinen in einer der kommenden Ausgaben des Fachblatts «American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine».

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