Giganten-Treffen beim 817. Hafengeburtstag
Maritimes Flair in Superlativen: Rund 1,5 Millionen Menschen haben am Wochenende das «größte Hafenfest der Welt» zum 817. Hamburger Hafengeburtstag gefeiert. Drei Tage lang lockten Schlepperballett, Luftakrobatik und diverse andere Attraktionen bei strahlender Sonne und sommerlichen Temperaturen die Hamburger und Touristen an die Elbe. «Stargast» der Party war die «Queen Mary 2», das längste Kreuzfahrtschiff der Welt. Am Sonntag klang der Hafengeburtstag mit der Auslaufparade aus.
Zuvor war es noch zu einem überraschenden «Giganten»-Treffen gekommen: Einen Tag nach der «Königin der Meere» traf auch der «Herr der Lüfte» wieder in der Hansestadt ein. Während das Einlaufen der «Queen Mary 2» schon lange als krönender Höhepunkt des Hafenfestes galt, wurde die Ankunft des Airbus A380 erst kurz vor Beginn der Auslaufparade bekannt. Das größte Passagierflugzeug der Welt drehte seine Schleifen über den ausfahrenden Schiffen, während der weltweit längste Kreuzfahrtriese im Trockendock lag - ihr erstes «Rendevousz» in Hamburg hatten sie im November vergangenen Jahres.
«Stargast» war die «Queen Mary 2», die - ganz die Diva - verspätet eintraf und den Festablauf ein wenig durcheinander brachte. Die Polizei hatte für die «Königin der Meere» aus Sicherheitsgründen die Landungsbrücken für rund vier Stunden gesperrt. Das geplante Feuerwerk musste bis nach Mitternacht verschoben werden. Ursprünglich sollte das Schiff am Samstagmorgen zu Reparaturarbeiten ins Trockendock gehen, kam aber wegen stürmischer See auf dem Atlantik erst am Abend an.
Mehrere hunderttausend Menschen hatten sich am Elbufer versammelt, um das Eindockmanöver des Schiffes bei der Werft Blohm und Voss mitzuerleben. «Traumhaft! Allein die Größe ist beeindruckend», sagte die 36-jährige Brigitte Beuste. «Genau deswegen sind wir hier.» Vor dem Kreuzfahrtriesen waren bei der Einlaufparade zum Hafengeburtstag bereits mehrere hundert Schiffe in der Hansestadt angekommen, darunter die «Fregatte Bremen», die «Mir», einer der größten und schönsten Windjammer der Welt, sowie mehrere Museumsschiffe.
Neben den traditionellen Programmpunkten gab es mehrere Premieren: Das Schlepperballett gab sich rund einen Monat vor Anpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft sportlich. Fünf bis zu 5000 PS-starke Schleppkähne schaukelten zur Musik über die Wellen und «dribbelten» einen «Fender» als Ball übers Wasser. Beim Abschlussgottesdienst in der St. Michaelis-Kirche gratulierten die Hamburger Philharmoniker erstmals mit einem Sonderkonzert. Dabei spielten die Musiker unter der Leitung ihrer Chefin Simone Young die so genannten «Elbklänge».