Griechische Marine will Wogen im Streit mit HDW um U-Boote glätten
Im Streit zwischen der griechischen Marine und der deutschen Werftengruppe von ThyssenKrupp um die Qualität von bestellten U-Booten beruhigen sich die Fronten. In den kommenden Tagen würden Experten der beiden Seiten zusammenkommen, um den Streit beizulegen. Dies berichtete der staatliche griechische Rundfunk (NET) nach einem überraschenden Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis im Athener Verteidigungsministerium am Mittwoch.
Karamanlis sei nach Medienberichten besorgt, weil die durchgesickerten Informationen über den Streit zwischen griechischer Marine und der Werftengruppe zu Verstimmungen auch zwischen Athen und Berlin führen könnten. Aus diesem Grund habe er die Richtlinie ausgegeben, den Streit möglichst «schnell und sachlich» zu beenden.
Die Regierung in Athen hatte vergangene Woche Presseinformationen bestätigt, wonach die griechische Marine ein bei der ThyssenKrupp- Tochter HDW in Kiel bestelltes U-Boot nicht übernehmen will, weil es angeblich nicht alle Voraussetzungen und internationale Standards erfülle. Das U-Boot «Papanikolis» weist den Informationen der Presse aus Kreisen des Verteidigungsministeriums zufolge «unter bestimmten Fahrbedingungen plötzlich Schlagseite von 45 Grad auf».
ThyssenKrupp hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die «Papanikolis» sei ein Prototyp, das erste U-Boot des Typs 214. Bei der eineinhalb Jahre dauernden See-Erprobung seien verschiedene Probleme aufgetreten und behoben worden. «Es entspricht technisch dem, was vereinbart war, und ist ein sehr gutes U-Boot», hatte eine Unternehmenssprecherin in Hamburg erklärt.
Die «Papanikolis» ist das erste einer Serie von vier U-Booten für die griechische Marine. Die übrigen drei sollen bei den Hellenic Shipyards nahe Athen gebaut werden. Der Typ 214 ist speziell für den Export konzipiert. Die U-Boote mit Brennstoffzellen-Antrieb sind 65 Meter lang und haben eine Verdrängung von 1700 Tonnen.