Häfen im Nordosten gut gerüstet

Die Häfen in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Einschätzung des Rostocker Hafenchefs Ulrich Bauermeister für die Anforderungen der kommenden Jahre gut gerüstet. «Die Häfen haben durch die positive wirtschaftliche Entwicklung in unserem natürlichen Hinterland eine sehr gute Perspektive», sagte Bauermeister zur zweiten Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns heute und morgen (14./15. 11.) in Rostock.

Als «natürliches Hinterland» bezeichnete Bauermeister die komplette Region östlich einer Linie Wismar-München-Genua. In den Jahren 2002 bis 2005 wurden in die Hafeninfrastruktur 65 Millionen Euro investiert, diese Investitionen trügen nun Früchte, sagte Bauermeister. Mit der Ostsee-Autobahn 20 seien die Häfen exzellent an die Verkehre auf der Straße angebunden. «Es fehlt noch die Umfahrung der A 20 um Hamburg, das ist ein arges Nadelöhr», betonte der Hafenchef. Auch fehle noch der dringend benötigte Ausbau der A 14 Magdeburg-Wismar.

«Angesichts des kommenden Booms der osteuropäischen Wirtschaft kann es den Ostsee-Häfen nicht mehr darum gehen, wer nimmt wem was weg. Es muss darum gehen, wer kann die Mengen aufnehmen», sagte Bauermeister. Die Häfen im Land könnten sowohl bei Quantität als auch Qualität im internationalen Vergleich mithalten. «Das ist aber alles kein Selbstläufer. Art und Umfang der Dienstleistungen müssen permanent überprüft und ausgebaut werden», betonte Bauermeister, der auch Vorsitzender des Landeshafenverbandes ist.

Im Rostocker Hafen wurden nach Zahlen des Landesstatistikamts im vergangenen Jahr 17,1 Millionen Tonnen Güter netto umgeschlagen, das heißt, die Transportmittel-Tonnage ist nicht einbezogen. Rostock ist damit der zweitwichtigste deutsche Ostsee-Hafen nach Lübeck, wo 18,8 Millionen Tonnen netto umgeschlagen wurden. Für das laufende Wirtschaftsjahr sei mit einer Umschlagsteigerung in beiden Häfen zu rechnen, so Bauermeister. Die Umschlagergebnisse der anderen Landeshäfen liegen deutlich unter denen Rostocks. So wurden in Wismar im ersten Halbjahr zwei Millionen Tonnen umgeschlagen, es folgen Sassnitz (1,4 Millionen Tonnen) und Stralsund (373 000 Tonnen).

Teilen
Drucken
Nach oben