Hafenkaje als Bühne

Das Schicksal von Flüchtlingen steht im Mittelpunkt eines Theaterstücks, das am 6. Juli in Cuxhaven Premiere feiert. Die Aufführung inszeniert auf dem Originalschauplatz einer Hafenkaje in Cuxhaven die Erinnerungen von Auswanderern, die vor 60 Jahren von dort nach Kanada aufbrachen, teilte die Künstlergruppe «Das letzte Kleinod» am Mittwoch mit. Das Schauspiel «Samaria going to the land of milk and honey» soll nach neun Vorstellungen in Cuxhaven vom 24. bis 28. Juli in der kanadischen Hafenstadt Halifax gezeigt werden.

«Samaria» hieß den Angaben zufolge das Schiff, mit der die Flüchtlinge 1946 von Deutschland nach Kanada fuhren. Regisseur Jens- Erwin Siemssen traf die Auswanderer im März dieses Jahres in Kanada. Ihre Erinnerungen über die damalige Verhältnisse, ihre Sehnsüchte und Wünsche werden in dem Schauspiel in der Originalsprache gesprochen.

Der Herkunft der Flüchtlinge entsprechend besetzen Schauspieler aus Ungarn, den Niederlanden und Deutschland sowie aus der neuen Heimat Kanada die Rollen. Der Bühnenplatz auf der Kaje am so genannten Steubenhöft in Cuxhaven war bis in die 60er Jahre Abfahrtsort für Passagierschiffe nach Nordamerika. Dieselbe Inszenierung soll anschließend auf der Kaje des Ankunftshafens in Kanada aufgeführt werden.

«Das letzte Kleinod» inszeniert seit 1991 dokumentarische Theatervorstellungen. Vor zwei Monaten führte die Theatergruppe auf der Festungsinsel Langlütjen II in der Weser vor Bremerhaven ein Stück über das Leben auf dem künstlichen Eiland auf. Im vergangenen Jahr spielte die Truppe in einem Cuxhavener Kühlhaus Szenen aus den letzten Tagen des deutschen Polarforschers Alfred Wegener.

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