Hapag-Lloyd wächst schwächer

Die erfolgsverwöhnte TUI-Schifffahrtssparte Hapag-Lloyd wird dieses Jahr schwächer als der Gesamtmarkt wachsen. «Wir rechnen derzeit mit einem Wachstum von weniger als 8 Prozent, die für den Gesamtmarkt prognostiziert werden», sagte Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt der «Financial Times Deutschland» (Montagsausgabe).

In vergangenen Jahren hatte das Unternehmen mit Zuwachsraten zwischen 10 und 15 Prozent stets deutlich kräftiger zugelegt als der Markt. Nach dem ersten Halbjahr hatte TUI wie berichtet allerdings die Prognose für 2006 wegen der Probleme im Reedereigeschäft nach unten schrauben müssen. In der Schifffahrt gab es in den ersten sechs Monaten vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) einen Verlust von 66 Millionen Euro, nach einem Plus von 123 Millionen Euro im Vorjahr. Das Unternehmen begründet das schwächere Abschneiden vor allem mit externen Einflüssen: Den steigenden Treibstoffkosten und den Frachtpreisen, die sich schlechter entwickelt hätten als erwartet.

«Es ist eine absolute Ausnahmesituation, dass wir nach vielen Jahren des konstanten Aufschwungs mal etwas schwächeln», sagte Behrendt. Es sei von vornherein einkalkuliert worden, dass nach der Übernahme des Wettbewerbers CP Ships rund 15 Prozent von deren Transportvolumen verloren gehen würden. Hapag-Lloyd hatte die britisch-kanadische Reederei 2005 gekauft. Es sei üblich, dass gemeinsame Kunden nach einer Fusion Kontrakte kündigen, um nicht von einem Anbieter alleine abhängig zu sein. «Viele Kunden streuen ihren Ladungsanteil preisunabhängig bei verschiedenen Transporteuren», sagte Behrendt.

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