Herz übernimmt Germanischen Lloyd
Der Hamburger Kaufmann und Milliardär Günter Herz hat den Germanischen Lloyd (GL) übernommen und den Bieterwettstreit um den technischen Schiffsdienstleister für sich entschieden. Das teilte der GL am Freitag in Hamburg mit. Sein Anteil habe mehr als 90 Prozent erreicht. Damit sei eine feindliche Übernahme durch den französischen GL-Konkurrenten Bureau Veritas erfolgreich abgewendet worden, sagte GL-Vorstand Rainer Schöndube. «Dieses Kapitel ist damit abgeschlossen.» Schöndube zeigte sich glücklich und erleichtert über diese «Hamburger Lösung». Das sei eine gute Nachricht für die Kunden, die Anteilseigner und die Mitarbeiter.
Der Hamburger Unternehmer und Ex-Tchibo-Miteigner hatte sein Angebot zuletzt auf 5750 Euro je Aktie nachgebessert. Damit liegt das Gesamtangebot bei 575 Millionen Euro. So könne der GL sein erfolgreiches Geschäftsmodell fortsetzen, sagte Schöndube. Die strategische Unabhängigkeit sei gesichert. Ob und wie Herz künftig in die Geschicke der Firma eingreifen wird, blieb vorerst unklar. Der Aufsichtsrat des Schiffsgutachters besteht aus neun Mitgliedern, drei davon stellen die Arbeitnehmervertreter. Unklar blieb ebenfalls, ob Herz selbst in das Gremium eintreten will oder unter Umständen seine Investmentgesellschaft Mayfair seine Interessen wahrnehmen wird. Bedingungen habe Herz nicht gestellt, sagte Schöndube.
Mehr: In der Montag-Ausgabe des THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung.