Heute vor 45 Jahren: Seeleute tödlich verstrahlt

Auf der Jungfernfahrt fällt beim ersten atomgetriebenen U-Boot der Sowjetmarine, der K-19, die Reaktorkühlung aus. Acht Seeleute werden sofort tödlich verstrahlt. Das war heute (4. Juli) war 55 Jahren. 20 weitere Seeleute starben später an den Folgen. Während des Kalten Krieges hatte der russische Kapitän Vostrikov im Juni 1961 den Befehl erhalten, mit dem neuen U-Boot K-19 einen Angriff auf die USA zu simulieren und auf dem Hinweg einen Raketentest durchzuführen. Doch schon bei der Konstruktion von K-19 sorgte eine Reihe von meist tödlichen Pannen für ein schlechtes Omen unter der Besatzung, die sich aus sehr jungen, 20- bis 25jährigen Matrosen zusammensetzte. Auch sorgten persönliche Konflikte, darunter die Antipathie von Vostrikov zu seinem 1. Offizier Polenin, für Spannungen an Bord.

Am 18. Tag auf See geschah das Unglück durch ein Leck im Atomreaktor. Die radioaktive Energie drohe dabei nicht nur K-19 zu zerstören, sondern auch eine Atomexplosion zu provozieren, hundertmal stärker als die in Hiroshima. Doch es gelang eine provisorische Kühlung des Reaktor unter schwerster Verstrahlung ausgewählter Männer. Wegen des Fehlens radioaktiver Schutzausrüstung arbeiteten sie nur in chemischen Schutzmänteln und waren damit dem frühen Tod geweiht. Die K-19 konnte schließlich mit hoher Radioaktivität zum Hafen geschleppt werden. 

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