Hochseesegler für Rollstuhlfahrer

Nach vier Jahren Arbeit wird an diesem Samstag in Ueckermünde (Kreis Uecker-Randow) Deutschlands erster für Rollstuhlfahrer gedachte «Rolli-Segler» getauft. Dafür sei ein 22 Meter langes hochseetaugliches Segelschiff behindertengerecht umgebaut worden, sagte Projektleiter Horst Gollatz am Mittwoch der dpa. Zur Taufe habe unter anderem Bundespräsident Horst Köhler sein Kommen zugesagt. Der Großsegler kann mit zwölf Mann Besatzung segeln, darunter fünf Rollstuhlfahrer, die sich durch spezielle Aufzüge frei an Bord bewegen können. Das 550 000 Euro teure Projekt hat Förderer und Spender in ganz Deutschland gefunden.

Initiator des Projektes ist die Ueckermünder Umweltbildungsstätte Zerum, die vom «Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit» aus Marburg in Hessen getragen wird. «Unser Hauptaugenmerk lag darin, dass sich Rollstuhlfahrer an und unter Deck allein bewegen und auch beim Segeln, Navigieren oder in der Kombüse mit anfassen können», erzählt Gollatz. Der Kielkreuzer verfügt über 235 Quadratmeter Segelfläche, hat 2,20 Meter Tiefgang und kann für Fahrten auf der Ostsee oder dem Stettiner Haff gebucht werden. Ueckermünde gilt mit seiner Lage am Stettiner Haff und dessen direkter Verbindung zur Ostsee seit Jahrzehnten als eines der Seglerzentren in Norddeutschland. Das Stettiner Haff hat rund 903 Quadratkilometer Fläche, ist der größte Bodden der Ostsee und knapp zwei Mal so groß wie der Bodensee.

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