"Hoheweg"-Öl wird abgepumpt

Entsorgungsspezialisten haben am Mittwoch in Bremerhaven damit begonnen, vom Wrack des Fischkutters «Hohe Weg» Treibstoff, Öl und andere wassergefährdende Stoffe abzupumpen. Deswegen könne die Untersuchung des Schiffes frühestens am Donnerstag fortgesetzt werden, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Die Behörden schließen nicht aus, dass sich die Leiche des 27 Jahre alten Kapitäns noch an Bord befindet. Der Kutter war Anfang November vor der Wesermündung aus ungeklärter Ursache gesunken. Bei dem Unglück kamen alle vier Besatzungsmitglieder, darunter zwei Männer von der Insel Rügen, ums Leben. Das Wrack wurde am vergangenen Montag gehoben.

An Bord der «Hohe Weg» befindet sich nach Einschätzung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bremerhaven (WSA) mit rund 20 Tonnen Diesel noch fast der gesamte Treibstoffvorrat des Kutters. Nur wenige Stunden vor dem Unglück hatte die Besatzung seinerzeit den Kutter für die geplante Fahrt in die Ostsee voll getankt. Während der Bergung am Montag waren nur geringe Mengen Diesel ausgetreten. Nach Berechnungen der Cuxhavener Bergungsspezialisten sind im Rumpf des 23 Meter langen Schiffs noch rund 100 Tonnen Sand und Schlick, die während der Monate unter Wasser eingespült worden waren. Bei seiner Bergung wog das Wrack mehr als 400 Tonnen, das normale Gewicht des Schiffes liegt bei 200 Tonnen. Die Sand- und Schlickmassen sollen in den nächsten Tagen vorsichtig entfernt werden. Parallel dazu wollen Polizei und Seeunfall-Experten Spuren sichern, die Hinweise auf die Unfallursache geben können.

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