HSH Nordbank mit Schifffahrt weiter erfolgreich

Die HSH Nordbank steuert im Schifffahrtsgeschäft weiter auf Erfolgskurs. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge verbesserte sich im ersten Halbjahr 2006 um neun Prozent auf 139 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die operativen Erträge aus Zins- und Provisionsüberschüssen sind um sechs Prozent auf 198 Millionen Euro gestiegen. Dabei hat sich der Zinsüberschuss von 147 Millionen Euro auf 150 Millionen Euro erhöht. Der Provisionsertrag legte von 40 Millionen Euro auf 48 Millionen Euro zu. Der Risikovorsorgebedarf ist wie bereits im ersten Halbjahr des Vorjahres weiter entlastet worden. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern erhöhte sich von 19,6 Prozent auf 20,1 Prozent, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit.

Zugleich hat nach monatelangem Bieterwettstreit eine Investorengruppe um den US-Finanzanleger J.C. Flowers das die knapp 27-prozentige Beteiligung der WestLB an der HSH Nordbank übernommen. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt der WestLB zufolge 1,25 Milliarden Euro. Bei dem von J.C. Flowers zusammengesellten Erwerberkreis handele es sich um fünf Anlagegesellschaften voneinander unabhängiger Investoren, so die WestLB. Ob diese tatsächlich das Aktienpaket übernehmen können, hängt nun aber davon ab, ob die anderen HSH-Eigentümer - das Land Hamburg, Schleswig-Holstein und der dortige Sparkassenverband - binnen eines Monats ihr Vorkaufsrecht für den WestLB-Anteil ausüben oder nicht.

„Mit dem positiven Ergebnis des ersten Halbjahres blicken wir optimistisch auf die zweite Jahreshälfte. Der Ausbau unserer Präsenz in Asien und Nordamerika wird weitere Impulse für unser Wachstum bringen“, sagte Hans Berger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank und verantwortlich für das Geschäftsfeld Schiffsfinanzierung.

Ein anhaltend dynamisches Marktumfeld auf den weltweiten Schifffahrtsmärkten habe den Zuwachs des Zins- und Provisionsgeschäftes begünstigt. Durch die starke Nachfrage auf den internationalen Schifffahrtsmärkten ist das Neugeschäft auf 4,8 Milliarden Euro (Vorjahreshalbjahr: 3,4 Milliarden Euro) angestiegen. „Der deutliche Zuwachs im Provisionsgeschäft zeigt, dass sich die HSH Nordbank zunehmend vom reinen Kreditgeber zum kompetenten Berater in allen Fragen rund um Schifffahrtsunternehmen entwickelt“, erklärte Harald Kuznik, Leiter des Schifffahrtsgeschäftes.

Im Zuge der wachsenden Konsolidierung im Schifffahrtsmarkt gewinnen für die HSH Nordbank M&A-Aktivitäten im Auftrag ihrer Kunden zunehmend an Bedeutung. In diesem Quartal hat die Bank etwa die Finanzierung der Akquisition der Silja-Fährlinie für die AS Tallink Grupp, Estland, übernommen und die komplette Beratung und Strukturierung aus einer Hand angeboten. Die Transaktion hatte ein Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro (THB 24. Juli 2006).

Die Schifffahrtsmärkte hätten sich in den ersten sechs Monaten 2006 über alle Segmente hinweg weiter freundlich gezeigt. Die Charterraten seien seit Anfang des Jahres stabil geblieben und seien insbesondere im zweiten Quartal wieder gestiegen. Hintergrund war laut HSH Nordbank eine erfreuliche Entwicklung der Weltwirtschaft mit ungebrochener, teilweise zunehmender Dynamik in den bedeutenden Wirtschaftsregionen sowie in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Mit einem Geschäftsvolumen in Höhe von rund 25 Milliarden Euro und rund 2.900 Schiffen im Bestand ist die Bank der weltweit größte Schiffsfinanzierer. Zur Produktpalette für international agierende Reedereien zählen vor allem langfristige Schiffshypothekendarlehen, Bauzeitfinanzierungen und strukturierte Schiffsfinanzierungen. Ihre Kunden begleitet die Bank bei der Realisierung von Neubauprojekten ebenso wie bei Ankäufen von Schiffen. Dabei bewegt sich die HSH Nordbank vor allem in den drei Hauptmärkten Containerschiffe, Tanker und Massengutfrachter.

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