Immer mehr Mega-Containerschiffe in Hamburg
Mit der „CSCL Mars“, die auf ihrer Jungfernfahrt erstmals Hamburg anlief, hat die Hansestadt kürzlich eines der größten Containerschiffe empfangen, die den Hamburger Hafen derzeit bedienen. Der auf der Samsung-Werft im südkoreanischen Koje gefertigte Neubau der Reederei China Shipping Container Lines weist eine Stellplatzkapazität von 14 074 TEU auf und zählt zu den Schiffen der so genannten AGF-Klasse (außergewöhnlich großer Fahrzeuge). Diese umfasst Einheiten mit einer Länge von mehr als 330 m und/oder einer Breite von 45 m. Von Januar bis September 2011 liefen bereits 674 außergewöhnlich große Fahrzeuge den Hamburger Hafen an, darunter 621 Containerschiffe. Während in 2010 noch Schiffe mit Kapazitäten von bis zu 10 000 TEU die absoluten Containerriesen in Hamburg darstellten, werden jetzt vor allem im Asien-Europa-Verkehr noch größere Einheiten eingesetzt.
Der vermehrte Einsatz größerer Schiffe im Liniendienst zwischen Asien und Hamburg ist laut Hafen Hamburg Marketing (HHM) ein Beleg für den weiter wachsenden Containerverkehr zwischen beiden Regionen. In den ersten neun Monaten des Jahres hat der Verkehr mit Asien ein Volumen von über 3,9 Mio. TEU erreicht und ist damit um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. China nimmt weiterhin Position eins im Ranking der Tophandelspartner Hamburgs im Containerumschlag ein und auch diese Verbindung wächst weiter: Nach den ersten neun Monaten 2011 wurden bereits rund 2,3 Mio. TEU zwischen Hamburg und China auf dem Seeweg transportiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 11,7 Prozent. Für die intensiven Handelsströme zwischen Hamburg und Fernost sorgen derzeit 27 Liniendienste.
Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende HHM, wies in diesem Zusammenhang nochmals auf die die Notwendigkeit der Anpassungsmaßnahmen für die Elbe hin. Der Hamburger Hafen müsse auf den Anlauf größerer Schiffe vorbereitet sein. Die EU-Kommission habe sich im Planfeststellungsverfahren positiv zur Fahrrinnenanpassung der Elbe geäußert. „Wir freuen uns, dass die EU-Kommission grünes Licht gegeben hat. Wir gehen davon aus, dass nun auch die Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachen eine positive Rückmeldung geben und zustimmen werden“, so Claudia Roller. „Die Fahrrinnenanpassung ist für die Infrastruktur und die Wirtschaft im Norden unerlässlich. Der Hamburger Hafen ist Job-Motor und damit wichtiger Arbeitgeber in der Region.“ In Berlin und Hamburg gehe man davon aus, dass im Frühjahr 2012 die Planfeststellungsbeschlüsse erlassen werden können.