IMO beschließt klimaneutrale Schifffahrt bis 2050
Der Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC 80) der International Maritime Organization (IMO) hat seine Strategie für das Jahr 2023 zur klimafreundlicheren Schifffahrt (2023 IMO Strategy on Reduction of GHG Emissions from Ships) verabschiedet. Einig sind sich die 175 Mitgliedsstaaten der IMO darin, dass die Seeschifffahrt ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null reduzieren muss. Die ursprüngliche IMO-Treibhausgasstrategie aus dem Jahr 2018 sah vor, das Null-Emissionen-Ziel im Schiffbetrieb erst zum Ende dieses Jahrhunderts zu erreichen. Zur Realisierung des Vorhabens gibt die IMO bis 2030 eine Emissionsverringerung von mindestens 20 Prozent und bis 2040 von mindestens 70 Prozent im Vergleich zu 2008 vor. Ein weiterer Schwerpunkt der IMO-Beschlüsse sind die mittelfristigen Maßnahmen zur Erreichung des Emissionsziels. Der IMO-Umweltausschuss hat sich in diesem Rahmen darauf geeinigt, dass eine globale Emissions-Bepreisung für die Schifffahrt in 2025 beschlossen und in 2027 in Kraft treten soll. Wie diese genau aussehen wird, ist noch Teil der Verhandlungen.
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, begrüßt das Abkommen: „Heute ist ein großer Tag für das Klima und die Seeschifffahrt. Denn heute haben wir in London beschlossen, die internationale Schifffahrt bis 2050 klimaneutral zu machen und konnten das auch mit ambitionierten Zwischenzielen unterlegen. Das ist insbesondere mit Blick auf die diversen nationalen Interessen ein Riesenerfolg, der auch auf den Einsatz Deutschlands und der EU zurückzuführen ist. Nun gilt es, die Ziele mit konkreten Maßnahmen mit Leben zu füllen. Angesichts der grundsätzlichen Einigung bin ich zuversichtlich, dass wir auch hier auf gutem Weg sind.“
Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Martin Kröger, sieht die Überarbeitung ebenfalls positiv: „Es ist ein historischer Tag für die Schifffahrt.“ Mit Blick auf viele verschiedene Länder und Weltregionen mit unterschiedlichen Interessen sei „das Unmögliche möglich gemacht“ worden. „Alle haben anerkannt, dass es keine Alternative zur Klimaneutralität gibt.“