Institut für Weltwirtschaft sieht keine Priorität für Beltquerung
Schleswig-Holsteins Wirtschaft braucht nach Ansicht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) keine Fehmarnbelt-Querung.
Diese Auffassung vertritt der Globalisierungsexperte vom IfW, Klaus Schrader. Der Handel mit Skandinavien sollte zwar gepflegt werden, doch die Hauptabsatzmärkte für Unternehmen lägen in Süd- und Westeuropa. So sollte für den wirtschaftlichen Aufschwung unter anderem der Ausbau der A 20 oberste Priorität haben. Er verstehe daher die deutsche Zurückhaltung bei den Verhandlungen mit Dänemark, bei denen es in erster Linie um staatliche Garantien geht. „Die Zeit der Ostsee-romantik ist ohnehin vorbei".
Der Kieler Experte rechnete vor, dass der Ostseeraum weniger als drei Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes (BIP) beträgt, während das Welt-BIP im Südwesten Europas rund 17 Prozent ausmacht.
„Dort liegen die wichtigen Märkte. Die Infrastruktur muss so ausgerichtet sein." Der Ausbau der A 20 mit der Elbquerung sei ökonomisch inter-essanter als eine Fehmarnbelt-Querung. „Dauern die A 20-Diskussionen noch 20 Jahre, werden Unternehmen eventuell abwandern."
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