Israel beendet Seeblockade
Israel hat die Seeblockade des Libanons knapp zwei Monate nach dem Beginn des Krieges gegen die radikal- islamische Hisbollah praktisch beendet. Französische, italienische und griechische Marineeinheiten übernahmen am Freitag die Überwachung der libanesischen Küstengewässer. Eine Beraterin des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert bestätigte, israelische Schiffe sollten dem Befehl erhalten, die Küstengewässer zu verlassen.
«Wir können sagen, die Blockade ist aufgehoben», sagte ein libanesischer Regierungsvertreter in der Hauptstadt Beirut am Freitag. Die Vereinten Nationen hätten der libanesischen Regierung bestätigt, dass Franzosen, Italienier und Griechen die Gewässer vor der libanesischen Küste kontrollierten. Sie sollen einen Waffenschmuggel verhindern, bis die deutsche Marine eintrifft.
Über deren geplanten Einsatz gibt es aber in Berlin noch keine endgültige Entscheidung. Das Bundeskabinett wird voraussichtlich in der nächsten Woche den historischen Einsatz der Bundeswehr im Nahen Osten beschließen. Mit der Überwachung der libanesischen Seegrenze komme auf Deutschland bei einem Waffenembargo gegen die Hisbollah eine sehr wichtige Aufgabe zu, sagte der israelische Verteidigungsminister Amir Perez nach einem Treffen mit Steinmeier.
Ein italienischer Admiral erhalte nun die Kontrolle über die Gewässer, zitierten israelische Medien den italienischen Außenminister Massimo D'Alema, der in Tel Aviv mit seiner Kollegin Zipi Liwni zusammengetroffen war. Nach Angaben des italienischen Verteidigungsministers Arturo Parisi soll es sich um Admiral Giuseppe De Giorgi handeln.
Einen Tag nach der Zustimmung des Parlaments hat die spanische Regierung die Entsendung der ersten 566 Soldaten als Beitrag zur internationalen Libanon-Friedenstruppe beschlossen. Die Marineinfanteristen und Heeressoldaten sollten noch am Freitag an Bord von zwei Schiffen vom Stützpunkt Rota in Südspanien aus aufbrechen.