Jahresmitgliederversammlung des Schutzverein Deutscher Rheder
Der vom Vorstandsvorsitzenden Carsten Sommerhage, Columbia Shipmanagement (Deutschland) GmbH, vorgelegte Jahresbericht zeichnet ein positives Bild für das Geschäftsjahr 2009. Trotz einer deutlichen Erhöhung für Schadensaufwendungen – bedingt vor allem durch einen gestiegenen Rückstellungsbedarf – ist erneut ein erfreuliches wirtschaftliches Ergebnis erzielt worden. Der Überschuss von 465867,00 Euro wurde der Rücklage zugeführt, wodurch die finanzielle Basis des Vereins weiter ausgebaut werden konnte.
Im Berichtszeitraum (2009) konnten für die Mitglieder Ansprüche in Höhe von 9,8 Mio. Euro durchgesetzt bzw. abgewehrt werden. Die Erledigungsquote von 30 % in 2009 ähnelt der im Vorjahr (32 %).
Die Geschäftsentwicklung im aktuellen Geschäftsjahr (2010) verläuft nach dem Bericht des Geschäftsführers Wolf-Dietrich Gerlach weiterhin positiv. Die Anzahl der versicherten Schiffe ist auf 1974 (Oktober 2009: 1922 Schiffe) angewachsen, was einer Steigerung von 2,7 % entspricht. Dementsprechend hat sich auch die Gesamttonnage des versicherten Schiffsbestandes im laufenden Geschäftsjahr erhöht, und zwar von 33 Mio. BRZ (Oktober 2009) auf 37 Mio. BRZ (d. h. um ca. 12 %).
Angesichts des etwas verbesserten wirtschaftlichen Umfeldes hat sich trotz der gestiegenen Mitgliedstonnage die Anzahl der neuen Streitfälle im Geschäftsjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht reduziert. Gleichzeitig ist allerdings eine Steigerung an allgemeinen Anfragen zu verzeichnen, bei denen es in erster Linie um Frachtvertragsklauseln geht. Dabei liegen die Schwerpunkte auf den Themen Piraterie und Iran-Sanktionen und den damit verbundenen rechtlichen Problemen.
Der überwiegende Teil der Streitigkeiten – sowohl im Vorjahr als auch im aktuellen Geschäftsjahr – betrifft Zeitfrachtverträge. Wenngleich sich die Anzahl der Fälle reduziert hat, in denen es um Zahlungsschwierigkeiten von Zeitbefrachtern und Nachverhandlungen geschlossener Frachtverträge geht, ist dieses Thema – häufig verbunden mit Schiffsarresten, die von Dritten veranlasst werden - nach wie vor aktuell. Und auch im Reisecharterbereich treten vermehrt Probleme mit Befrachtern auf, die Verträge entweder gar nicht erfüllen oder Ansprüche nach Reiseende, wie z.B. auf Liegegeld, vollkommen ignorieren.
Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung beschloss die Mitgliederversammlung, die Beiträge für 2011 unverändert zu lassen. Damit liegen die Mitgliedsbeiträge – die sich, abhängig von der Schiffsgröße, zwischen 440,00 und 1800,00 Euro per Anno bewegen – seit fünf Jahren auf konstantem Niveau.