Jungfernreise nach Leer zur Verschrottung

Die Jungfernreise des Marineschiffes "Sellin" war auch seine letzte Reise: Die 1989/90 auf der Peene-Werft in Wolgast als Raketenschnellboot für die Volksmarine der DDR gebaute, aber auf Grund der Wiedervereinigung und Auflösung der DDR-Streitkräfte dann nicht mehr in Dienst gestellte "Sellin" wurde jetzt von der Ostsee nach Leer in Ostfriesland überführt und wartet hier nun auf die unmittelbar bevorstehende Verschrottung. Die Leeraner Abbruch- und Stahlgroßhandelsfirma Evert Heeren GmbH hat die zwölf Jahre alte "Jungfer" über die für die Verwertung von Bundeseigentum zuständige VEBEG GmbH (Frankfurt/M.) erworben. Während die typgleichen Einheiten "Neustrelitz" und "Bad Düben" zu Patrouillenbooten umfunktioniert wurden und dem Bundesgrenzschutzamt See unterstellt sind, wartete die "Sellin" ab 1990 zunächst in Wolgast und seit 1992 bei der Bundesmarine in Eckernförde und beim BGS-See in Neustadt auf ihr Schicksal. Die VEBEG veräußerte das 48,90 m lange und 8,60 m breite Fahrzeug schließlich mit Verschrottungsauflage an Evert Heeren. Am 9. April 2002 lief die "Sellin" von Neustadt zu ihrer "verspäteten Jungfernreise" nach Leer aus.

Schifffahrt
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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