Kampf um Niedernfelder Durchfahrt

Die Hamburger GAL-Bürgerschaftsfraktion fordert die Offenhaltung der Niedernfelder Durchfahrt. Die vom Senat geplante Zuschüttung würde das Aus für die direkte wasserseitige Anbindung der Auswandererhallen und für die „Circle Line“ bedeuten, eine Barkassenlinie, die Hamburgs maritime Kultureinrichtungen miteinander verbinden soll.

„Ein Schildbürgerstreich“, sagte Willfried Maier, haushalts- und kulturpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion am Mittwoch. „Im Februar entschied der Senat, zur Aufwertung der Auswandererhallen einen eigenen Schiffsanleger für diese neue Kulturinstitution zu finanzieren. Nun soll die Niedernfelder Durchfahrt zugeschüttet werden, der Barkassenlinie wird damit buchstäblich das Wasser abgegraben.“

Nach heftigem Widerstand von Hafenwirtschaft, Handelskammer, Architekten­Kammer, Denkmalschützern, Kulturpolitikern und Stadtentwicklern hatte die CDU-Fraktion die Entscheidung über die Zuschüttung der Niedernfelder Durchfahrt zunächst verschoben, um nach Möglichkeiten für den Erhalt der Durchfahrt zu suchen. Angeblich beendete kürzlich ein „Machtwort“ des Bürgermeisters diese Suche.

Ole von Beust müsse erklären, warum der Senat viel Geld für die Einrichtung und Ausstattung eines neuen Museums in die Hand nehme und gleichzeitig verhindere, dass die dringend benötigten Besucher das Museum durch eine attraktive Schiffsverbindung erreichen könnten, verlangte Maier.

Das Veddeler Wasserkreuz ist nach Ansicht des stadtentwicklungspolitischen Sprechers der GAL-Fraktion Claudius Lieven auch ein wichtiges städtbauliches Scharnier: „Der Sprung über die Elbe darf nicht durch Ignoranz und Egoismus bei der Port Authority blockiert werden“.

Das touristische Potential des Hafens werde gerade erst entdeckt. Die Port Authority versuche dies aber zu blockieren, wo es nur gehe. Sei es bei der Genehmigung von Wassertaxis im Hafen, bei der Umnutzung von Speichergebäuden oder eben bei der touristischen Erschließung des Hafens. „Eine Zuschüttung der Niedernfelder Durchfahrt wäre deshalb dumm und kurzsichtig“, sagte Lieven.

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