Kieler Minister: Emissionshandel auf Schifffahrt ausdehnen

Der Emissionshandel für Schadstoffe muss nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Europaminister Uwe Döring (SPD) auch auf den Schiffsverkehr ausgedehnt werden. Die Seeschifffahrt sei für 2,7 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, sagte Döring in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Das sind ebenso viele Schadstoffe, wie sie die Luftfahrt ausstößt.» Darüber hinaus produziere die Schifffahrt weltweit zehn Prozent des globalen Schwefeldioxid-Ausstoßes und ein Viertel aller Stickoxide.

Außerdem enthalte das von Schiffen verfeuerte Schweröl 2700 Mal so viel Schwefel wie Autobenzin. «Jede Anlage an Land, die so viel Schadstoffe produziert, gilt als Sondermüllverbrennung und müsste sofort geschlossen werden», sagte Döring. Er unterstützt damit Überlegungen des EU-Umweltkommissars Stavros Dimas, von allen Fracht- und Passagierschiffen CO2- Zertifikate zu verlangen, wenn sie Häfen innerhalb der EU anlaufen wollen. Ein Handel von Zertifikaten soll wirtschaftliche Anreize geben, um alternative Antriebsarten - zum Beispiel Brennstoffzellen oder Gasantriebe - marktfähig zu machen. Döring verwies darauf, dass gegenwärtig weltweit allein 700 Containerschiffe im Bau sind. «Der Seeverkehr nimmt in den nächsten Jahren dramatisch zu», sagte er.

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