Kombinierte GL-Zertifizierungen gefragt

Kombinierte Zertifizierungen verringern nach Angaben des Germanischen Lloyds (GL) Zeitaufwand und Kosten erheblich. Das erklärte am Dienstag Bernhard Ständer, Geschäftsführer Germanischer Lloyd Certification. Ein integriertes Managementsystem führe die Erfordernisse von Qualität, Umweltschutz und Sicherheit zusammen. Der GL biete seit Jahresbeginn die kombinierte Zertifizierung der drei Standards ISM, ISO 9001 und ISO 1400. Alle könnten in einem Arbeitsgang auditiert und zertifiziert werden.

Seit 2002 ist der für die Sicherheit an Bord relevante Standard International Safety Management Code (ISM) für alle Schiffstypen verbindlich. Anders die Standards für Umwelt- (ISO 14001) und für das Qualitätsmanagement (ISO 9001), sie sind für die Schifffahrtsbranche nicht gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings würden sie in jüngster Zeit verstärkt nachgefragt. Das hänge zum einen mit wachsendem Umweltbewusstsein zusammen beziehungsweise der zunehmenden Praxis, Kosten – zum Beispiel Hafengebühren - an Umweltschutzmaßnahmen zu koppeln. Zum anderen zeige sich darin der steigende Wettbewerbsdruck und der damit einhergehende Zwang, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.

"Vor allem die großen Reeder fragen zunehmend alle drei Zertifizierungen nach", sagt Fred Geyer von der Abteilung Marine Management System Certification des GL. Deshalb hat das Unternehmen beschlossen, sie seit Beginn 2005 aus einer Hand anzubieten. Die damit verbundenen Synergien seien erheblich. Beispiel Managementreview: Die Festlegung zu Verantwortlichkeiten und operationelle Verfahren seien für alle drei Standards nahezu deckungsgleich. Ähnliches gelte für die internen Audits zur Überprüfung des eigenen Systems. Der Aufwand, alle drei Standards in einem Verfahren zu zertifizieren, sei deutlich geringer - für das zu zertifizierende Unternehmen und auch für die Zertifizierungsgesellschaft. 

Das gelte ebenso für die externen Audits, die an eine Zertifizierung gekoppelt seien. Der GL verfüge über ein Netz von 200 Auditoren in allen großen Seehäfen weltweit. Seit diesem Jahr seien diese Auditoren qualifiziert, neben dem gesetzlich vorgeschriebenen ISM-Code auch die beiden ISO Standards zu auditieren. Das verringere nicht nur Aufwand und Kosten, sondern erhöhe womöglich auch die Akzeptanz der freiwilligen Standards.

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