Kreuzfahrtbranche unterstützt Landstromausbau

Der Weltverband der Kreuzfahrtindustrie CLIA (Cruise Lines International Association) hat angekündigt, den weiteren Ausbau der landseitigen Stromversorgung in Häfen zu fördern. Die dem Verband angeschlossenen Kreuzfahrtunternehmen sind demnach bereit, Landstrom zu beziehen, sobald dieser verfügbar ist, und eng mit den Hafenbetreibern zusammenzuarbeiten, um die Installation der Anlagen voranzubringen.
Damit unterstützt die CLIA u.a. die Vorgaben des Fit-for-55-Programms der EU. Dieses sieht vor, dass bis 2030 alle wichtigen Häfen in der Europäischen Union über entsprechende Einrichtungen verfügen müssen.
Bislang sind laut der CLIA weltweit weniger als 20 Häfen in der Lage, Kreuzfahrtschiffe an das Stromnetz anzuschließen. Mit Kiel, Warnemünde und Hamburg befinden sich drei davon in Deutschland.

Durch die Versorgung mit Landstrom während der Liegezeiten können laut der CLIA rund sechs bis zehn Prozent der gesamten CO2-Emissionen der jeweiligen Schiffe eingespart werden. Aktuell sind nach Verbandsangaben bereits 35 Prozent der globalen Kreuzfahrtflotte mit entsprechenden Anschlüssen ausgestattet. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll der Anteil auf zwei Drittel steigen. Mehr als 80 Prozent aller Neubauten verfügen zudem bereits über entsprechende Installationen.

Helge Grammerstorf, National Director CLIA Deutschland, erläutert: „Der Anschluss eines großen Kreuzfahrtschiffes mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 12 MW an das Landstromnetz ist tatsächlich nicht trivial, denn neben der erforderlichen technischen Infrastruktur einschließlich Kraftwerk, Zuleitungen und Umformanlagen, sind diverse Tests und Synchronisierungsmaßnahmen erforderlich, um einen unterbrechungsfreien Schiffsbetrieb zu gewährleisten. Diese Prozedur muss für jedes Schiff in jedem Hafen durchlaufen werden, bevor der dauerhafte Anschluss erfolgen kann.“

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