Kreuzfahrtsaison auf der Ostsee geht zu Ende

Mit der letzten Hafen-Party zu Ehren der 230 Meter langen «Norwegian Dream» geht am Sonntag (16. September) die Kreuzfahrtsaison 2007 in Warnemünde mit Feuerwerk und Seemannsliedern feierlich zu Ende, auch wenn am 22. September mit der «Saga Rose» noch ein letzter Gast erwartet wird. Mit 25 verschiedenen Schiffen, die bei ihren insgesamt 92 Besuchen zusammen rund 115 000 Passagiere mitbrachten, war Rostock auch 2007 neben Kiel wieder wichtigster deutscher Kreuzfahrthafen. Höhepunkt der Saison war der 7. August, als vier Luxusliner gleichzeitig in Warnemünde und im Seehafen festmachten. Drei Mal waren drei Schiffe an einem Tag zu Gast, zwei Schiffe 13 Mal.

Mit dem Ende der Saison geht der Blick nach vorne: «Für 2008 haben wir bereits mehr als 100 Anmeldungen von 29 verschiedenen Schiffen», sagt der Chef der Rostocker Hafengesellschaft, Ulrich Bauermeister. Der Trend gehe zu größeren Schiffen. «Das bedeutet, dass auf jeden Fall mehr Gäste kommen werden als je zuvor.» Auch in den anderen Häfen rund um die Ostseeküste boomt seit Jahren das Geschäft mit den meist amerikanischen und britischen Kreuzfahrtpassagieren. 24 Häfen in allen Ostseeanrainerstaaten hatten sich 2004 in dem Projekt Cruise Baltic (Kreuzfahrt in der Ostsee) zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zu vermarkten und den Gästen ein einheitlich hohes Niveau an Service und Sicherheit zu bieten.

«Bei unserer Gründung haben wir uns ein Wachstum von 20 Prozent vorgenommen. Erreicht haben wir 28 Prozent», sagt Cruise Baltic-Chef Ole Andersen. «Der Anteil am Weltmarkt stieg in dieser Zeit auf zwölf Prozent.» Ein wichtiges Zeichen für die Zufriedenheit der Kreuzfahrtpassagiere mit ihrer Reise in die Ostsee ist die Zahl der Wiederkehrer. Statt der erwarteten 30 Prozent wollen 61 Prozent eine weitere Tour machen, ergab eine Umfrage von Cruise Baltic unter den Passagieren. Deren Bewertungen sind eindeutig: 96 Prozent gaben an, gute oder sehr gute Erfahrungen gemacht zu haben. «Die meistgenannten Gründe dafür waren die schönen Städte, die historischen Bauwerke und die Kultur sowie die Vielzahl verschiedener Länder, die auf einer Rundreise durch die Ostsee besucht werden können», zitiert Projektleiter Bo Nylandsted Larsen aus der Studie. «Cruise Baltic ist als starke Marke eingeführt», ist sich Andersen sicher. «Bei der Kooperation haben wir uns einen Vorsprung vor anderen Regionen in der Welt erarbeitet.» Dieser soll weiter ausgebaut werden. «Wir wollen die weltweit führende Organisation zur Vermarktung einer Kreuzfahrtregion werden.» Dazu sollen neue Produkte entwickelt werden, etwa speziell auf Familien oder Kulturreisende ausgerichtete Angebote. Die Präsenz auf den relevanten Märkten USA und Großbritannien, aber auch Deutschland und Italien soll ausgebaut und mit den jeweiligen Tourismusverbänden kooperiert werden. Südeuropa gilt als einer der Zukunftsmärkte der Branche. Von der Zusammenarbeit der Ostseehäfen verspricht sich der Rostocker Hafenchef Bauermeister, dass das Reiseziel Ostsee und damit auch Rostock-Warnemünde noch bekannter wird. «Wenn die Nachfrage nach Ostseekreuzfahrtreisen national und international weiter steigt, wird auch unser Hafen mehr Schiffe und Passagiere begrüßen können», ist sich Bauermeister sicher.

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