Küstenfischer büßen Umätze ein
Die Fischer an der niedersächsischen Küste mussten im ersten Halbjahr 2006 Umsatzeinbußen von mehr als 30 Prozent hinnehmen. Der positive Trend aus dem vergangenen Jahr habe sich nicht fortgesetzt, teilte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg am Donnerstag mit. Zudem verschärften die steigenden Kraftstoffpreise die Situation der Fischereibetriebe. Sie hofften nun auf bessere Ergebnisse im Herbst, um Rücklagen für die Winterpause anlegen zu können.
Von Januar bis Juli hätten die Fischer mit 2600 Tonnen etwa die gleiche Menge Nordseegarnelen gefangen wie im ersten Halbjahr 2005 (2595 Tonnen). Doch beim Großhändler bekämen die Betriebe durchschnittlich nur noch 2,30 Euro pro Kilogramm. 2005 habe jedes Kilo der Schalentiere noch rund 3,40 Euro eingebracht.
Der Grund für den Preisverfall sei das Überangebot an Garnelen. Die EU habe mit niedrigeren Fangquoten auf den Rückgang von Scholle, Seezunge und Steinbutt seit Mitte der 90er Jahre reagiert. Deshalb wechselten auch größere Kutter zeitweise in die Garnelenfischerei. Plattfische machten heute nur noch rund fünf Prozent der Fänge in der niedersächsischen Küstenfischerei aus.