Küstenfischer fangen weniger

Die niedersächsischen Küstenfischer haben im vergangenen Jahr wirtschaftlich keinen guten Fang gemacht. Lediglich die Muschelfischer können auf eine gute Saison zurückblicken, teilte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Montag in Oldenburg mit. Trotz einer geringeren Ernte konnten sie ihre Umsätze auf Grund höherer Preise verdoppeln. Die Krabbenfischer mussten dagegen sowohl eine geringere Fangmenge als auch nur leicht gestiegene Erzeugerpreise hinnehmen; mit 18,8 Millionen Euro lag ihr Umsatz mehr als vier Millionen Euro unter dem Vorjahresergebnis.

Mit insgesamt 6850 Tonnen blieb die Fangmenge der niedersächsischen Krabbenfischer 2006 deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 8350 Tonnen. Angesichts der Fänge in früheren Jahren sei das Ergebnis aber noch als gut zu bezeichnen, sagte ein Sprecher der Landwirtschaftskammer. Insgesamt seien in Deutschland 14 000 Tonnen Krabben gefangen worden. Sorge bereitete den Krabbenfischern vor allem der Großhandelspreis. Durchschnittlich erlösten sie 2,63 Euro pro Kilogramm (2005: 2,60 Euro). Ein mehrtägiger Streik im Herbst, mit dem die Fischer höhere Preise durchsetzen wollten, verfehlte seine Wirkung. Als die marktbeherrschenden Großhändler in den Niederlanden mehr zahlen wollten, verhinderten die schweren Herbststürme ein Auslaufen der Kutter.

Der Fischfang ist nach Kammerangaben inzwischen keine Alternative mehr für die Krabbenfischer. 2006 gingen den Küstenfischern jeweils nur zehn Tonnen Scholle und Seezunge ins Netz. Für viele der rund 120 niedersächsischen Küstenfischer-Betriebe sei der Frischfisch-Fang damit als wirtschaftliches Standbein weg gebrochen. Grund zur Freude hatten lediglich die Muschelfischer. Zwar ernteten sie mit 3650 Tonnen Miesmuscheln etwa zehn Prozent weniger als 2005. Ihre Verkaufspreise verdoppelten sich jedoch, weil aus Schleswig-Holstein und den Niederlanden nur geringe Mengen auf den Markt kamen.

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