Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe gefordert

Im Hamburger Hafen festgemachte Kreuzfahrtschiffe sollen nach dem Willen der GAL-Fraktion ihre Motoren künftig ausschalten, um die Schadstoffbelastung der Luft zu reduzieren. Sie könnten problemlos von Land aus mit Strom versorgt werden, sagte der GAL-Umweltexperte Christian Maaß am Montag. Nach der bisherigen Planung entstehe mit der Hafencity ein «ökologischer Vorzeigestadtteil» neben schwimmenden «Sondermüllverbrennungsanlagen». Für rund sechs Millionen Euro könnten Stromanschlüsse für bis zu vier Schiffe gebaut werden. Mit einem entsprechenden Antrag der GAL soll sich jetzt die Bürgerschaft befassen.

Schiffsabgase seien stark an der Schadstoffbelastung der Luft in Hamburg beteiligt, sagte Maaß. Schweröl für Schiffsmaschinen enthalte bis zu 2700 Mal mehr Schwefel als Diesel für Autos. Der Anteil des Schiffsverkehrs an den Schwefeldioxidbelastungen der Luft in Hafenstädten liegt laut Bundesumweltamt bei rund 95 Prozent. Einen besonders hohen Strombedarf auch während der Hafenliegezeit haben Kreuzfahrtschiffe und Kühlcontainerschiffe. Bisher laufen die bordeigenen Generatoren auch im Hafen weiter.

Für eine Landstromversorgung seien Transformatoren notwendig, die auf dem Gelände des Heizkraftwerks Hafencity aufgestellt werden könnten. Die Leitungsanbindung für vier Anschlüsse mit jeweils maximal zwölf Megawatt Leistung sei in dem ehemaligen Industriegebiet vorhanden, sagte Maaß. «Ein neues Kraftwerk ist dafür nicht notwendig», betonte er. Eine moderne Windenergieanlage kann zum Vergleich bis zu fünf Megawatt Strom erzeugen. Zur Wettbewerbsfähigkeit sollen die geplante Steuerbefreiung des Landstroms für Schiffe und künftig schärfere Umweltstandards für Schiffsöle beitragen.

GAL-Stadtentwicklungsexperte Claudius Lieven appellierte an den Senat, das Projekt schnell in Angriff zu nehmen, und nicht, wie geplant, wegen der Gesundheitsgefährdung durch Schiffsabgase mit einer Einschränkung der Nutzung von Gebäuden in der Nähe des Kreuzfahrtterminals zu reagieren.

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