Libra übernimmt Bremer Reederei Carl Büttner

Der 2020 gebaute Tanker der Flotte, „CB Caribic" (Foto: Tony Zech)

Die Tage der Bremer Reederei Carl Büttner als mittelständisches Familienunternehmen sind gezählt. Die Firma, die sieben Tanker für den Transport von Ölprodukten und Chemikalien betreibt, ist künftig Teil der Investmentgesellschaft Libra mit Sitz in New York und London. Das Unternehmen der griechisch-stämmigen Logothetis Familie übernimmt die 166 Jahre alte Reederei für rund 160 Millionen Dollar von der Familie Büttner, die den Betrieb in fünfter Generation geführt hat. Ein Großteil der Kaufsumme dürfte auf Schulden für vier Schiffsneubauten entfallen, die die Reederei in den Jahren 2019 und 2020 in Dienst gestellt hatte. Dabei handelte es sich um das größte Neubauprogramm der Unternehmensgeschichte.

Die Libra Group ist bereits durch eine Niederlassung ihres Schifffahrtsbereichs Lomar Shipping in Bremen vertreten und lässt dort einen Teil ihrer gut 50 Schiffe umfassenden Flotte bereedern. Durch Eingliederung in die Gruppe profitiere Carl Büttner von der Stärke und den Synergien eines weltweiten Netzwerks, teilte die Libra Group mit. Die Bremer Reederei soll ihre Geschäfte unter eigenem Namen als Tochterfirma von Lomar Shipping fortführen.

Für die Libra Group markiert die Übernahme von Carl Büttner einen erneuten Schwenk in ihrer Investmentstrategie. In den vergangenen anderthalb Jahren hatte das Unternehmen den Boom in der Schifffahrt ausgenutzt, um einen Großteil ihrer Containerschiffe zu hohen Preisen zu verkaufen. Die Erlöse werden nun genutzt, um andere Flottensegmente zu entwickeln, von denen sich die Logothetis Familie Wertsteigerungspotenzial verspricht.

Im Management von Carl Büttner soll es mit der Übernahme einen Generationswechsel geben. Geschäftsführer Thorsten Mackenthun, der das Unternehmen seit 2015 geleitet hat, geht in den Ruhestand und wolle die Führung in „jüngere Hände legen“, wie es heißt.

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