Lokführer-Streik beeinträchtigt Hafeninfrastruktur
Ein Lokführer-Streik im Hamburger Hafen könnte nach Einschätzung des Senats negative Auswirkungen bis in andere Länder Europas haben.
„Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Schiffe in der Nordsee angehalten werden müssen, weil der Weitertransport der Güter nicht möglich erscheint, und dass im Binnenland der Abtransport von Exportgütern beeinträchtigt wird", warnte Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) gestern. Hamburg unterhält laut Wirtschaftsbehörde den größten Hafenbahnhof aller europäischen Seehäfen. Täglich verkehren auf dem Gelände etwa 200 Züge mit mehr als 6000 Waggons (Container und Massengut). Sie bedienen die Terminals nach einer ausgefeilten Transportlogistik. Wenn diese Züge den Hafen nicht mehr erreichen oder verlassen könnten, käme es zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Transportketten, sagte Uldall. Die Auswirkungen würden in die Metropolregion Hamburg, nach Deutschland und nach Europa reichen.
Auch die Verbraucher würden dem CDU-Politiker zufolge einen Streik zu spüren bekommen. Etwa 30 Prozent des Güteraufkommens im Hafen dienen mittelbar oder unmittelbar der Versorgung der Bevölkerung in der Metropolregion. Die Hamburg Port Authority bereitet sich gegenwärtig darauf vor, die Auswirkungen des Lokführerstreiks auf die Leistungsfähigkeit des Hafens so gering wie nur möglich zu halten.
Dazu haben die Hafenbahn, die als Infrastrukturunternehmen für die Verfügbarkeit der Gleise verantwortlich ist, DB Netz, die Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Terminals eine Task Force vereinbart, die täglich die Lage analysiert und zeitnahe Reaktionen abspricht. Die Maßnahmen sollen dann nach den vereinbarten Prioritäten durchgeführt werden.
Der Lagebericht (Betriebslage) wird tagesaktuell auf der HPA-Homepage www.hamburg-port-authority.de unter „Behinderungen und Sperrungen im Bahnverkehr aktuell" dargestellt.
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