Lübecker Hafen boomt besonders

Von den Ostseehäfen in Schleswig-Holstein hat Lübeck auch im nächsten Jahrzehnt die größten Wachstumschancen. Das geht aus einem Regierungsbericht hervor, über den der Landtag am Freitag in Kiel debattierte. Danach kann der Güterumschlag in Lübeck von 27,3 Millionen Tonnen im vorigen Jahr bis 2015 auf 38,7 Millionen zunehmen. «Lübeck boomt besonders, bleibt die Königin der Ostsee», sagte Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU). Insgesamt gebe es für die Häfen wegen des florierenden Handels im Ostseeraum erstklassige Wachstumsaussichten.

Für die nächsten fünf Jahre seien - einschließlich Brunsbüttel an der Nordsee - Investitionen in die schleswig-holsteinischen Häfen von 150 Millionen Euro absehbar, sagte Austermann. Zustimmend griff er «Privatisierungsgedanken» in Lübeck auf: «Ich kann das Vorhaben nur unterstützen.» Eine Privatisierung des bisher in städtischem Eigentum befindlichen Hafens wäre eine «großartige Chance». Die wirtschaftliche Bedeutung der Ostseehäfen Lübeck, Kiel und Puttgarden zeigt sich Austermann zufolge auch darin, dass dort 15 000 Menschen beschäftigt sind.

In Kiel hat der Güterumschlag in den vergangenen Jahren stagniert, mit 4,74 Millionen Tonnen lag das Ergebnis 2005 sogar um fast eine Million Tonnen unter dem von 1995. Die Prognosen für 2015 schwanken zwischen 5,5 und 9 Millionen Tonnen. Puttgarden musste im vergangenen Jahrzehnt einen Rückgang von 7,4 auf 3,8 Millionen Tonnen hinnehmen.

Als Hauptursache gilt die Konkurrenz der Brücke über den Großen Belt. Da die weitere Entwicklung in Puttgarden stark vom Bau einer Brücke über den Fehmarnbelt abhängt, sind dem Regierungsbericht zufolge für die weitere Umschlagsentwicklung keine seriösen Prognosen möglich.

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