Marine-Flotte neu geordnet

Die Deutsche Marine hat den langjährigen Umbau ihrer Flotte beendet. Die neue Einsatzflottille 1 mit Hauptsitz in Kiel ging am Donnerstag in Dienst. Zwei Tage zuvor hatte die Marine die Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven aufgestellt. Die zwei Flottillen fassen den Großteil der operativen Einheiten zusammen und lösen nach Schiffsgattungen geordnete Verbände ab. Die Marineflieger werden dagegen direkt dem Flottenkommando in Glücksburg unterstellt.

Die Einheiten wurden für Einsätze in aller Welt neu geordnet, sagte Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker. Die Flotte habe zugleich mit den Jahren ihren Anteil zur Verkleinerung der Streitkräfte erbracht. Es sei die gravierendste Reform seit der Neugründung 1956 gewesen.

Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 hätten sich die Anforderungen erheblich verändert, schilderte Stricker. «Wir haben unsere Kräfte zusammengefasst.» Statt der Verteidigung des Ostseeraums seien nun küstennahe Operationen in aller Welt gefordert.

Die gemischten Verbände könnten kurzfristiger reagieren. «Jeder bringt seine Fähigkeiten in einen Topf ein.» Dabei sei es ein strategischer Vorteil, dass nur noch ein Kommandeur das Sagen habe und sich nicht wie bisher erst bis zu fünf Kommandeure der einzelnen so genannten Typflottillen abstimmen müssten.

Die Einsatzflottille 1 verfügt über Schnellboote, Minensucher und U-Boote. Zur Kieler Truppe mit Stützpunkten in Eckernförde und Warnemünde gehören ferner künftig rund 4000 Soldaten. Zum Wilhelmshavener Verband, der unter anderem Fregatten besitzt, zählen 5200 Bundeswehrangehörige. Die Flotte einschließlich Marineflieger und kleineren Verbänden macht insgesamt 13 000 der rund 17 000 Marinesoldaten aus. Kurz nach der Wiedervereinigung hatte die Marine noch mehr als doppelt so viele Menschen unter ihrem Befehl.

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