Marine Knowledge 2020

Hauptziel dieses dreigleisigen Ansatzes ist es, das Verständnis der Meere und Ozeane in Europa zu verbessern, die Verwendung meereswissenschaftlicher Daten einfacher und kostengünstiger zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit der Nutzer von meereswissenschaftlichen Daten zu verbessern.


Für Kommissarin Damanaki kommt dieser Vorschlag zur rechten Zeit  und bringt vielfache Vorteile. Die Mitteilung „Marine Knowledge 2020“ ist eine direkte Reaktion auf den Aufruf der Nutzer meereswissenschaftlicher Daten an die EU, Maßnahmen zu ergreifen. Deshalb wurde diesen umfassenden Vorschlag von der Europäischen Kommission vorgelegt, mit dem drei grundlegende Ziele verfolgt werden. Erstens soll durch die Beseitigung von Engpässen und die Senkung der Betriebskosten für die Nutzer dieser Daten privatwirtschaftlichen Unternehmen geholfen werden, weltweit wettbewerbsfähiger zu werden und der Herausforderung der Nachhaltigkeit zu begegnen; die EU kann die öffentliche Entscheidungsfindung auf allen Ebenen verbessern und die meereswissenschaftliche Forschung unterstützen. Zweitens soll durch Erweiterung des Zugangs zu qualitätsgeprüften, rasch verfügbaren und kohärenten Meeresdaten zu mehr Wettbewerb und Innovation bei den Nutzern beigetragen werden. Und drittens soll durch Verringerung der Unsicherheit beim Wissen über die Ozeane und Meere eine solidere Grundlage zur Bewältigung künftiger Veränderungen geschaffen werden. Dies gibt den Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen die Möglichkeit, die entscheidenden Ziele unserer Strategie für Europa 2020 zu erreichen.

Die Entwicklungen bei der Fischereiintensität, in den Küstengebieten, bei den Schifffahrtsgebräuchen und bei der Offshore-Energie sowie die Zunahme der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre beschleunigen die Auswirkungen auf die Meere und Ozeane, die zwei Drittel unserer Erdoberfläche ausmachen. Die Veränderungen durch diese menschlichen Tätigkeiten überlagern die natürlichen Rhythmen und Zyklen der Meereswelt. Da die Meeresströmungen der wichtigste Faktor für die Milde oder Strenge der Jahreszeiten in Europa sind, sind die Auswirkungen dieser Veränderungen weit über EU-Küstengemeinden hinaus auch für diejenigen spürbar, die tief im Binnenland leben und arbeiten. Gleichzeitig bieten die technologischen Fortschritte neue Möglichkeiten, die reichhaltigen und noch weitgehend unerschlossenen Ressourcen der Meere nachhaltig und in verantwortlicher Weise zum Wohle der Menschheit zu nutzen.
 
Um diese Veränderungen verstehen, künftige Entwicklungen vorhersagen und diese Chancen wahrnehmen zu können, muss das heutige und frühere Meeresgeschehen beobachtet werden. Die öffentlichen Einrichtungen in Europa sind sich dieser Tatsache wohl bewusst und geben EU-Angaben zufolge jedes Jahr mehr als eine Milliarde Euro aus, um Meeresdaten für so unterschiedliche Zwecke wie sichere Seeschifffahrt, Schutz der Küstengebiete, Suche nach neuen Biomaterialen oder Schätzung der Fischbestände zu sammeln. Eine unlängst durchgeführte öffentliche Anhörung bei denjenigen, die solche Daten für ihre Tätigkeit in Wirtschaft, akademischer Forschung und öffentlichem Dienst benötigen, ergab jedoch, dass diese Daten ihrem Zweck nicht gerecht werden. So können die Nutzer nur schwer feststellen, welche Daten bereits vorhanden sind. Es gibt Beschränkungen für den Zugang und die Nutzung der Daten. Weitere Hindernisse sind unterschiedliche Normen, Formate und Nomenklaturen, Fehlen von Informationen zur Genauigkeit und Richtigkeit, die Preispolitik bestimmter Anbieter und mangelnde zeitliche oder räumliche Auflösung. Deshalb werden Chancen verpasst, auf der Grundlage dieser Daten innovative neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Die überwiegende Mehrzahl der in diesem Bereich Tätigen vertritt die Auffassung, dass diejenigen, deren Unternehmen leicht zugängliche Meeresdaten benötigen, nur mit Maßnahmen auf EU-Ebene die Europa-2020-Ziele für intelligentes und nachhaltiges Wachstum erreichen können.
Der Vorschlag der Kommission zeigt, wie mit einem integrierten Ansatz unter Verwendung unterschiedlicher Rechtsinstrumente allmählich eine Struktur aufgebaut wird, in der Beobachtungen gesammelt und zusammengestellt werden, die umfassende, bedarfsgerechte Datenebenen zu Meeresräumen bietet.

Die EU-Kommissarin für Maritime Angelegenheiten und Fischerei, Maria Damanaki, hat kürzlich den Vorschlag für die Mitteilung „Marine Knowledge 2020“ vorgestellt, mit dem das Potenzial der Meereskenntnisse in Europa erschlossen werden soll.

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