Maritime Industry Report: Reedereien und Werften setzen auf KI und Effizienz

Mit 50,5 Prozent erreicht der Maritime Industrie Score einen deutlich positiven Wert (Quelle: SMM Maritime Industry Report)
Die maritime Wirtschaft blickt zuversichtlich in die Zukunft: Laut dem aktuellen SMM Maritime Industry Report (MIR) planen Reedereien, Werften und Zulieferer weltweit deutliche Investitionen in künstliche Intelligenz, Effizienzsteigerung und Flottenmodernisierung. Ein Jahr vor der Weltleitmesse SMM 2026 in Hamburg zeigt sich die Branche optimistisch und investitionsfreudig.
Die Studie, die von der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut mindline erstellt wurde, gilt als globales Stimmungsbarometer der maritimen Wirtschaft. Sie erscheint im Zwei-Jahres-Rhythmus und erfasst die Erwartungen zentraler Marktakteure.
„Die Wachstumsdynamik der Branche ist ungebrochen – das ist ein starkes Signal in bewegten Zeiten“, sagt Claus Ulrich Selbach, Vice President Exhibitions Maritime & Energy bei der HMC. Mit 50,5 Punkten erreicht der Maritime Industry Score erneut einen deutlich positiven Wert auf der Skala von –100 bis +100.
Erstmals zeigt die Studie, welche Herausforderungen maritime Unternehmen am meisten beschäftigen. Ganz oben: Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und zunehmende regulatorische Anforderungen. Auch Nachhaltigkeit bleibt ein Top-Thema. Sechs von zehn Befragten erwarten steigenden Druck, ihre Flotten energieeffizient zu modernisieren. Besonders gefragt sind dem Report zufolge datengetriebene Lösungen – ihre Relevanz ist gegenüber der letzten Befragung um 13 Prozentpunkte gestiegen. Auch KI gewinnt an Bedeutung. Gleichzeitig planen Unternehmen umfangreiche Investitionen in neue Hardware. Rund 48 Prozent der Reedereien gaben an, bis 2026 „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ neue Schiffe zu ordern – ein neuer Höchstwert im MIR.
„Diese Themen greift die SMM 2026 gezielt auf“, sagt Christoph Lücke, Direktor der SMM, die vom 1. bis 4. September 2026 in Hamburg stattfinden wird. Mehr als 2200 ausstellende Unternehmen und rund 48 000 Teilnehmende aus mehr als 100 Ländern werden erwartet.