Maritime Zukunftskonferenz: Nachwuchsmangel gefährdet Entwicklung
Der Nachwuchsmangel an Ingenieuren und Facharbeitern gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Auf diese Situation machten am Mittwoch einhellig die Teilnehmer der 2. maritimen Zukunftskonferenz in Rostock aufmerksam. Der derzeitige Boom unter anderem beim Schiffbau sichere zwar mehr als 30 000 Stellen im Land bei steigender Tendenz. Aber schon heute seien bei den Werften und ihren Zulieferern 500 qualifizierte Stellen unbesetzt, teilte der gastgebende Maritime Ausschuss der Industrie- und Handelskammern mit.
Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) nannte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in seinem neuen Amt die demographischen Veränderungen als eine Ursache für den Fachkräftemangel: «Hier wirkt sich die Bevölkerungsentwicklung mit voller Wucht aus.» Eine Arbeit im Schiffbau sei für junge Leute zudem häufig kein Traumberuf. Man müsse daher daran arbeiten, die Branche attraktiver zu machen, forderte Seidel. Ohne geeignetes Personal drohten Wettbewerbsnachteile gegenüber den asiatischen Schiffbaunationen, wo jährlich Hunderttausende Ingenieure die Hochschulen verließen. «Die Entwicklung geht nach vorne. Die Frage ist nur, wo sie stattfindet.»
Die Ergebnisse der zweitägigen Landeskonferenz sollen in die 5. Nationale maritime Konferenz vom 3. bis 5. Dezember in Hamburg einfließen. Um die Bedeutung der Ausbildung für die Branche zu unterstreichen, schickt die Schweriner Landesregierung auch Bildungsminister Henry Tesch (CDU) als einzigen Landesbildungsminister zu der Tagung.