Maschinenbauer profitieren vom Schiffbauboom

Der Maschinen- und Anlagenbau in Norddeutschland erwartet nach einem Rekordjahr weiteres Wachstum. Nach einer am Montag in Hamburg verbreiteten Umfrage des Verbandes Deutscher

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnen 48 Prozent der Unternehmen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen mit einer Belebung im Inlandsgeschäft und 67 Prozent mit einem weiteren Wachstum im Ausland. Dagegen sehen nur fünf Prozent eine schlechtere Entwicklung im Inland und vier Prozent im Ausland.

«Schon im vergangenen Jahr ist unsere Branche im Norden um zehn Prozent auf 15,7 Milliarden Euro Umsatz gewachsen», sagte Klaus-Hasso Heller, der Vorsitzende des VDMA-Landesverbandes Nord. «Das ist deutlich mehr als der bundesweite Durchschnitt von sechs Prozent.» Der mittelständisch geprägte Maschinen- und Anlagenbau profitiere als Zulieferer von der guten Entwicklung der Flugzeug- und Schiffbauindustrie, vor allem aber von höheren Exporten.

Auch der Personalabbau, der im vergangenen Jahr noch zwei Prozent betrug, soll gestoppt werden. «Die Unternehmen haben einerseits einen Teil ihrer Dienstleistungen an andere Dienstleister vergeben und versuchen andererseits, Auftragsspitzen mit Leih- und Zeitarbeitern abzudecken», sagte Heller. Viele Betriebe suchten jedoch bereits dringend Fachkräfte, vor allem Entwicklungs- und Vertriebsingenieure.

Hier mache sich die Konkurrenz von Großunternehmen wie Airbus um junge und qualifizierte Arbeitskräfte negativ bemerkbar. Nach der Umfrage wollen 40 Prozent der Unternehmen in Norddeutschland ihre Belegschaft aufstocken; nur 15 Prozent wollen Abgänge nicht ersetzen.

Die Branche beschäftigt im Norden in mehr als 600 Unternehmen mehr als 82 000 Mitarbeiter als Stammbelegschaft. Ungefähr die Hälfte des Umsatzes und der Beschäftigten stammen aus Niedersachsen, ein weiteres Viertel aus Schleswig-Holstein. Die Unternehmen beschäftigen im Durchschnitt rund 170 Mitarbeiter.

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