Mehdorn bekräftigt Interesse an Hafenterminals

Nach dem Scheitern als Bieter für die Hamburger Hafengesellschaft ist die Bahn weiter auf der Suche nach Einstiegsmöglichkeiten bei Hafenterminals. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn bekräftigte, das Unternehmen sei weiter sehr an Hafenterminals interessiert. Diese böten vor allem einen schnelleren Güterumschlag für die Kunden, seien aber nicht unbedingt ein Zusatzgeschäft, sagte Mehdorn am Donnerstag auf dem 1. Bahn- Logistikforum in der DB-Akademie in Potsdam. Im Bieterrennen um den Einstieg bei der Hamburger Hafengesellschaft HHLA war die Bahn am Mittwoch ausgeschieden.

Wenn sie über Hafenterminals verfüge, dann wisse die Bahn früh, wann ein Schiff anlegt, wohin Fracht gehe und könnte so schon im Vorfeld logistische Vorleistungen erbringen, erklärte Mehdorn. Container erst an Land abzusetzen und dann erst auf die Schiene zu verladen, koste Zeit und Geld. «Es muss doch möglich sein, dass wir den Prozess vom Schiff auf die Schiene oder Lkw beschleunigen. Leider Gottes können wir ihn nur beschleunigen, wenn alles in einer Hand ist», sagte Mehdorn. Einwände von Logistikern, die Bahn verletzte damit ihre Neutralität, wies Mehdorn zurück.

Die Bahn betreibe erfolgreiche Terminals für den Güterumschlag von der Straße auf die Schiene und umgekehrt. Ein Terminal am Hafen sei nichts anderes. Dies habe nichts mit Neutralität zu tun. Einer der größten Wettbewerber komme aus der Seefahrt und habe 180 Containerschiffe weltweit. Dieser habe jetzt Terminals und kaufe Züge. «Wir wollen keine Schiffe kaufen. Noch nicht», fügte Mehdorn scherzhaft hinzu. Nach Angaben von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat die Transportleistung auf der Schiene 2006 erstmals die Marke von 100 Milliarden Tonnen überschritten. Im Vergleich zu 2005 sei die Leistung um 10,8 Prozent gestiegen. Dies sei der höchste Anstieg seit der Wende. Die Trendwende sei geschafft, denn der Güterverkehr auf der Schiene boome.

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