Mehr Notfälle auf See

Das überwiegend schlechte Wetter des vergangenen Sommers hat den Seenotrettern auf Nord- und Ostsee mehr Arbeit beschert. Mit 1909 Einsätzen registrierte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) von Januar bis Oktober zehn Prozent mehr Notfälle als im Vorjahreszeitraum. Bei 1022 Einsätzen seien dabei 769 Wassersportler aus Seenot gerettet oder aus Gefahrensituationen befreit worden, sagte ein DGzRS-Sprecher am Donnerstag auf der Wassersport-Ausstellung «Hanseboot» in Hamburg. Häufig seien eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten oder ein Unterschätzen der Wetter- und Seeverhältnisse die Ursache für Seenotfälle.

Bei 102 der 109 aus Seenot und damit aus unmittelbarer Lebensgefahr geretteten Menschen handelte es sich den Angaben zufolge um Wassersportler. Einer der spektakulärsten Einsätze galt Mitte Juli sechs britischen Seglern, deren Zwölf-Meter-Yacht bei schwerem Sturm und sieben Meter hohen Wellen vor Norderney zu sinken drohte. Insgesamt 667 Wassersportler und 49 Berufsleute wurden von der DGzRS aus Gefahrensituationen befreit. Allein an einem Wochenende Ende August mussten 119 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Darunter befanden sich die 19 Gäste eines Angelkutters, der manövrierunfähig vor Warnemünde trieb.

Die Einsätze der Seenotretter wurden häufig durch plötzlich einsetzenden Starkwind und Sturm ausgelöst. Besonders viel hatten die Besatzungen der 61 Seenotkreuzer und Rettungsboote zu tun, wenn sich an den wenigen schönen Wochenenden die Wassersportler auf Nord- und Ostsee drängten. Neben den Seenot- und Gefahreneinsätzen schickte die DGzRS- Seenotleitung in Bremen die Rettungsschiffe zu 822 Hilfeleistungen aller Art für Wasserfahrzeuge. Außerdem wurden 492 kranke oder verletzte Personen von Inseln, Halligen und Schiffen zum Festland gebracht.

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