Mehrere Schiffe im Supertaifun gekentert

Der schwerste Taifun seit fünf Jahrzehnten ist am Donnerstag über die ostchinesische Küste hinweggefegt. Nach ersten Berichten wurden allein im schwer betroffenen Kreis Cangnan in der Provinz Zhejiang mehr als 1000 Häuser zerstört sowie Strom- und Kommunikationsverbindungen unterbrochen. Mehr als 1,3 Millionen Menschen waren nach amtlichen Angaben vor dem Supertaifun «Saomai» in Sicherheit gebracht worden. Aus der Provinz Fujian wurden in ersten Berichten der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zunächst 2 Tote und 12 Vermisste gemeldet. Mehrere Schiffe kenterten auf See.

Der Wirbelsturm hatte über Nacht plötzlich an Stärke gewonnen. Meteorologen stuften ihn in die höchste Kategorie ein und beschrieben ihn als «äußerst stark». Bei Evakuierungen seien in der schwer betroffenen Küstenprovinz Zhejiang 765 000 Menschen sowie im benachbarten Fujian 571 000 Menschen an sichere Orte gebracht worden, berichtete Xinhua. Viele wurden in Schulen und Notunterkünften untergebracht. Die Behörden in der dicht besiedelten Region um die Millionenstädte Wenzhou, Taizhou und Ningbo warnten vor schweren Überschwemmungen, heftigen Winden und Sturmböen sowie Erdrutschen.

Zwei taiwanesische Schiffe kenterten in der Nähe des Hafens Shacheng. Acht Seeleute wurden vermisst. Ein Fischerboot aus Fujian lief auf ein Riff. Das Schicksal seiner vierköpfigen Besatzung war ungeklärt. Mehrere zehntausend Schiffe waren in die Häfen zurückgerufen worden. Flüge wurden gestrichen, Geschäfte geschlossen.

Der Supertaifun ist nach chinesischen Medienberichten der schlimmste Wirbelsturm seit 1956, als in der Region von Zhejiang mehr als 3000 Menschen getötet wurden. Erst im Juli waren durch Taifun Bilis im Osten und Süden Chinas mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen. Der Taifun «Saomai» ist nach dem vietnamesischen Wort für den Planeten Venus benannt.

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