Millionen für den Küstenschutz

Die Schäden durch die Sturmflut Anfang November sind auf der Insel Usedom größer als bisher angenommen. Insgesamt seien Sicherungsmaßnahmen von rund 3,5 Millionen Euro notwendig, sagte Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Freitag bei einem Besuch in Kölpinsee auf Usedom. Allein für Strand-Aufspülungen seien 2,9 Millionen Euro eingeplant. Kurz nach der Sturmflut war der Schaden an den Küstenschutzanlagen der Insel zunächst auf rund eine Million Euro geschätzt worden.

Backhaus kündigte zudem weitere Küstenschutzmaßnahmen an. Voraussichtlich im Herbst 2007 solle mit dem rund 30 Millionen Euro teuren Bau von Sturmflutschutzanlagen vor Greifswald begonnen werden. Dort sei der Bau eines Sperrwerks geplant. Der Hochwasser gefährdete Norden Usedoms soll laut Backhaus ebenfalls besser geschützt werden. Im Jahr 2011 werde dort mit dem Bau eines Deiches vor Peenemünde begonnen.

Die Aufspülarbeiten auf Usedom konzentrieren sich derzeit auf den Bereich Kölpinsee. Auch in den Bereichen Stubbenfelde und Zempin war es bei der Flut am 1. und 2. November zu großen Schäden gekommen. Bei der Sturmflut hatte das Meer auf Usedom die Dünen auf eine Tiefe von bis zu zehn Metern abgetragen. Das Strandniveau wurde bis zu einem Meter abgesenkt. Die Seebrücken zwischen Zinnowitz und Ahlbeck waren durch die Gewalt des Wassers beschädigt worden.

Die Schutzmaßnahmen nun zeigten, dass sich das Land nicht aus der Verantwortung für den Sturmflutschutz für bebaute Gebiete zurückziehe, betonte Backhaus. Insgesamt waren auf Usedom nach Einschätzung von Experten die Schäden an Strand und Dünen so stark, dass bei einer weiteren schweren Sturmflut mit dem Versagen der Küstenschutzanlagen gerechnet werden musste.

In den nächsten Wochen wird an Stränden und Dünen rund eine halbe Million Kubikmeter Sand aufgespült. Der Sand wird von einem Hopperbagger vier Kilometer vor der Küste entnommen. Für die Aufspülung selbst sind Rohrleitungen bis zum Strand verlegt. Um zu verhindern, dass Munitionsreste aus dem Weltkrieg an Land gespült werden, werde der Sand genau geprüft, hieß es. Im Frühjahr solle die Bepflanzung mit Strandhafer beginnen.

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