Mindestens 57 Tote nach Schiffsunglück vor Bahrain

Beim Untergang eines Ausflugsschiffes vor der Küste von Bahrain sind am Donnerstagabend mindestens 57 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Opfer sind Ausländer aus Europa und Asien. 67 Passagiere konnten nach Angaben des Innenministeriums des arabischen Königreichs bis Freitag gerettet werden. An der Aktion hatte sich auch die in Bahrain stationierte 5. US-Flotte beteiligt. So waren ein Schnellboot, Taucher und zwei Hubschrauber zur Unglücksstelle geeilt.

Zwölf der Überlebenden seien verletzt, hieß es. Ein Sprecher des Ministeriums sagte in der Hauptstadt Manama, 13 der insgesamt 137 Passagiere und Besatzungsmitglieder würden noch vermisst. Unter den Opfern sollen nach bislang noch unbestätigten Angaben von Krankenhausärzten eine Deutsche, ein Ire sowie 17 Inder und 13 britische Staatsbürger sein. Noch konnten nicht alle Opfer identifiziert werden.

Der Besitzer des Schiffes sagte, das Schiff sei möglicherweise gekentert, weil zu viele Passagiere und zu viel Proviant an Bord gewesen seien. Das Schiff habe eine Kapazität von 100 Passagieren. Als die mehr als 130 Menschen an Bord gegangen seien, habe der indische Kapitän die Organisatoren gewarnt, dass das Schiff zu voll sei. Diese hätten seine Warnung jedoch nicht beachtet.

Die Baufirma Nass, Murray & Roberts habe das zum Touristenschiff ausgebaute traditionelle bahrainische Schiff (Banusch) gemietet, um mit Mitarbeitern die Fertigstellung der Betonkonstruktion für das Bahrain World Trade Center zu feiern.

Überlebt haben nach ersten Informationen fast nur Passagiere, die sich zum Zeitpunkt des Kenterns auf dem Oberdeck befanden. Die anderen hatten kaum keine Chance, sich zu retten. Nach Angaben der bahrainischen Nachrichtenagentur BNA kamen die Passagiere unter anderem aus Indien, Südafrika, Großbritannien, Italien, den Philippinen und aus Singapur.

Ein Augenzeuge, der den Untergang des Schiffes von der Küste aus beobachtet hatte, sagte, die Banusch sei innerhalb weniger Minuten gesunken. Sie war gegen Ende ihrer Rundfahrt auf dem Weg zurück von Muharrak nach Manama gewesen, als sie unweit der Küste in der Nähe der Scheich-Chalifa-bin-Salman-Brücke sank.

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