"MSC Napoli"-Geschädigte erhalten nur geringen Ausgleich

Das abgetrennte Vorschiff des Wracks des britischen Containerschiffes "MSC Napoli" (BRZ 53 409) wird von einem Schlepper der britischen Maritime and Coast Guard Agency nach Belfast/Nordirland zum Verschrotten geschleppt, sobald das Wetter dies zulässt. Die dortige Werft Harland & Wolff hat den Zuschlag für die Entsorgung dieses Schiffsteils erhalten. Das Achterschiff mit dem Maschinenraum und dem Decksaufbau bleibt vorläufig in der Branscombe Bay, East Devon, auf Grund liegen. Es wird voraussichtlich an Ort und Stelle zerschnitten und abtransportiert. Um das Schiffsteil herum wurde eine Ölsperre ausgelegt, um das in geringen Mengen immer noch frei werdende Restöl aufzufangen.

Die gesamte Bergung hat nach bisherigen Schätzungen umgerechnet rund 75 Millionen Euro gekostet. Ein Entschädigungstopf von über 21 Millionen Euro wurde inzwischen bereitgestellt, um Schadenersatzansprüche der durch die Havarie geschädigten Parteien zu befriedigen. Dies könne nur zu einem sehr geringen Teil erfolgen, weil der Entschädigungsbetrag "gedeckelt", nach oben also begrenzt sei, sagte der Anwalt eines Geschädigten. Die Höhe der Zahlung habe auch nichts mit dem Wert der verlorenen Ladung, sondern ausschließlich mit der Größe des Schiffes zu tun. Außerdem habe es sich um ein Frachtschiff und nicht um einen Öltanker gehandelt, bei dem es eine Begrenzung nicht gebe.

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