Neues Lotsversetzsystem auf der Ems

Der Neubau „Frya“

Bisher versetzte die 1963 bei der Meyer Werft in Papenburg gebaute „Kapitän Bleeker“ die Emslotsen seegestützt im Bereich der Emsansteuerungstonne Westerems. Zukünftig wird der Lotsenversetzdienst von Borkum aus durchgeführt. Die 17 Seemeilen lange Strecke zur Versetzposition legen die Lotsen dann mit zwei in Frankreich gebauten 19,60 m langen, 6,30 m breiten und 1,80 m tiefgehenden Monohulltendern vom Typ ORC P 190 zurück. Zwei MTU-Hauptmotoren mit einer Leistung von je 900 kW sorgen für eine Geschwindigkeit von 30 kn. Neben maximal drei Besatzungsmitgliedern finden acht Losten an Bord Platz. Die „Frya“ und die „Fresena“ sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff gebaut.
Darüber hinaus kommt zwischen Borkum und der Versetzposition auf der Ems jetzt der SWATH-Tender „Borkum“ zum Einsatz. Der bei Abeking & Rasmussen in Lemwerder gebaute Tender ist 25,65 m lang, 14,26 m breit und 2,70 m tiefgehend. Die Geschwindigkeit der mit zwei Besatzungsmitgliedern und acht Lotsen besetzten Einheit beträgt 18 Knoten.
Alle drei Schiffe operieren vom Schutzhafen Borkum aus. Dort steht ein bundeseigenes Gebäude, das von der Bundeswehr in den Bestand der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung überführt wurde. Nach Modernisierungs- und Anpassungsarbeiten wird es vollständig als Lotsenwachstation mit Aufenthalts- und Ruheräumen sowie Kantine betrieben. Durch das neue Versetzsystem soll auch die Zusammenarbeit mit den niederländischen Lotsen, die ebenfalls landgestützt mit schnellen Booten arbeiten, verstärkt werden.


Nach fast 50 Jahren Dienstzeit ist das Lotsenstationsschiff „Kapitän Bleeker“ offiziell verabschiedet worden. Damit ist gleichzeitig der Startschuss für das neue Lotsversetzsystem mit schnelleren Versetzbooten sowie einer neuen Lotsenstation im Schutzhafen der Insel Borkum gefallen.

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