Nordosten und Bahn wollen Hafenkooperation
Bei der Bewältigung des Güterumschlags von Schiffen auf die Schiene wollen Mecklenburg-Vorpommern und die Deutsche Bahn enger zusammenarbeiten. Eine Beteiligung an einem Hafenterminal sei aber nicht geplant, sagte ein Bahnsprecher am Freitag in Berlin. Das Wirtschaftsministerium verwies auf die bereits bestehende Kooperation mit der Bahn besonders im Fährhafen Mukran bei Sassnitz, wo noch in diesem Monat eine Fährverbindung nach Russland den Betrieb aufnehmen soll. «Was den Schienenverkehr angeht, gibt es einen Haufen Möglichkeiten, die Logistik zu verbessern», sagte Ministeriumssprecher Gerd Lange in Schwerin. Ein Hafenterminal steht laut Verkehrsministerium aber nicht zum Verkauf.
Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte am Donnerstag in Potsdam großes Interesse an Hafenterminals bekundet. Zuvor war die Bahn im Bieterrennen um den Einstieg bei der Hamburger Hafengesellschaft HHLA ausgeschieden. Die Bahn habe ein «ganz prinzipielles Interesse» an Hafenanlagen, um die ganze Transportkette besser managen zu können, sagte Bahnsprecher Volker Knauer. Denkbar seien Allianzen, Beteiligungen und auch Übernahmen. «Es muss passen.» Bei der Eisenbahn-Fährverbindung zwischen Mukran und dem russischen Hafen Baltijsk bei Kaliningrad (Königsberg) geht die Bahn von «erheblichen Zuwachsraten» aus. Ab einer Entfernung von 400 Kilometern sei der Schienentransport günstiger als der Lastwagen. Zudem boomt der Warenverkehr zwischen Deutschland und Russland.
In Mukran verfügt die Bahn über eine modernisierte Umspuranlage aus DDR-Zeiten. Diese soll für die neue Fährverbindung nach Russland genutzt werden, wo die Spurweite größer als in Deutschland ist. Die Verbindung nach Baltijsk solle Mitte März den Betrieb aufnehmen, sagte am Freitag ein Sprecher von DB Logistics. Ursprünglich sollte dies schon Anfang Dezember geschehen, hatte sich aber wegen fehlender russischer Genehmigungen verzögert. Später soll es auch eine Fährverbindung zu dem neuen russischen Großhafen Ust Luga bei St. Petersburg geben.