Offshore-Windpark vor Borkum

Der erste deutsche Windpark auf hoher See soll im kommenden Jahr vor der niedersächsischen Küste entstehen. Das hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) in Bremerhaven angekündigt. In dem offshore-Testfeld 40 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum sollen demzufolge zunächst 12 Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils fünf Megawatt gebaut werden. Das Projekt werde von den beteiligten Unternehmen mit 130 Millionen Euro und von der Bundesregierung mit 50 Millionen Euro finanziert, sagte Gabriel bei der Einweihung mehrerer Einrichtungen der Windenergiebranche in Bremerhaven.

Die künftige Nutzung der Windkraft mit Anlagen fernab der Küste ist laut Gabriel ein entscheidender Beitrag, eine sichere Energieversorgung für eine wachsende Bevölkerung zu gewährleisten. «Das Problem des Klimawandels kann nicht mit einer Debatte um Tempolimits und Flugreisen gelöst werden», sagte der Bundesumweltminister. Der Bau von Windkraftanlagen auf hoher See stelle allerdings große Herausforderungen an deren ökologische Verträglichkeit, sagte Gabriel mit Blick auf die Bedenken auch aus den Reihen von Umweltschützern.

«Wir wollen diese Anlagen weder den Inselgemeinden noch den Schutzgebieten im Wattenmeer zumuten», sagte Gabriel. Deswegen sollen die mehr als 100 Meter hohen Windräder 40 Kilometer von der Küste entfernt gebaut werden, auch wenn dies technisch sehr schwierig sei, sagte Gabriel. Die Politiker auf den ostfriesischen Inseln hatten wiederholt den Verzicht auf den Bau der Anlagen gefordert. In Bremerhaven weihte Gabriel eine Fünf-Megawatt-Versuchsanlage sowie eine Montagefabrik des Windrad-Herstellers Multibrid ein. Außerdem gab er den Startschuss für die Fertigung von Spezialfundamenten, die ein Tochterunternehmer der Georgsmarienhütte in Bremerhaven bauen will. Außerdem informierte er sich über den Stand der Vorbereitungen für zwei Windkraftforschungszentren, die die Fraunhofer-Gesellschaft sowie das Unternehmen Windguard in Bremerhaven errichten. Bremerhaven werde damit das deutsche Zentrum der offshore- Windkraftindustrie, sagte Gabriel. Der Bundesumweltminister erwartet, dass bis 2030 ein Achtel des Stromverbrauches in Deutschland durch offshore-Windkraftanlagen gedeckt werden kann.

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