Preise für Meeresforscher
Der deutsche Meeresökologe Boris Worm und die US- Wissenschaftlerin Biliana Cicin-Sain haben den «Elisabeth-Mann-Borgese-Preis» des Landes Schleswig-Holstein für Meeresschutz erhalten. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Wissenschaftsminister Dietrich Austermann (beide CDU) überreichten die Auszeichnungen in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung in Berlin. Stellvertretend für den zurzeit in Neuseeland forschenden Wissenschaftler Worm nahm seine ehemalige Doktorandin Anneli Ehlers aus Kiel den Preis entgegen.
Der mit 20 000 Euro dotierte Preis wurde nach einer Tochter des Schriftstellers Thomas Mann benannt und wird in zwei Teile vergeben: Ausgezeichnet werden politisches und ehrenamtliches Engagement für den Erhalt und Schutz des Meeres sowie wissenschaftliche Spitzenleistungen im Bereich der Meereswissenschaften. «Mit Boris Worm als international renommierten Meeresökologen und Biliana Cicin-Sain als langjähriger Mitstreiterin und Organisatorin des Global Ocean Forum haben wir zwei herausragende Persönlichkeiten, die für einen engagierten Schutz und die Erforschung der Meere stehen», sagte Carstensen. Er würdigte die Landesinitiative «Zukunft Meer», die einen Beitrag für einen weltweit verantwortlichen Umgang mit der Ressource Meer leiste. Worm erhält den Preis für seine Auswertung und Analyse zur Überfischung und zur Rolle der marinen biologischen Vielfalt (Biodiversität). Er studierte nach seinem Abitur in Buchholz (Nordheide) von 1990 bis 1996 Meeresbiologie in Kiel und arbeitete von 1997 bis 2000 als Doktorand am Institut für Meereskunde in Kiel. Seit 2004 ist er «Assistant Professor» in Marine Conservation Biology an der Dalhousie Universität im kanadischen Halifax.
Den Ehrenpreis bekommt die US-Amerikanerin Biliana Cicin-Sain. Sie wird unter anderem für ihre Rolle als Initiatorin und Mitbegründerin des «Global Forum on Oceans, Coasts and Islands» gewürdigt. Seit vielen Jahren engagiere sie sich für ein gerechtes Ozeanmanagement, hieß es. Cicin-Sain wurde in Italien geboren, verbrachte ihre frühe Kindheit in Argentinien und immigrierte anschließend in die USA. Elisabeth Mann-Borgese (1918-2002) gründete 1972 auf Malta das «International Ocean Institute», das heute weltweit an 20 Standorten - darunter in Bremen - vertreten ist. Ihrem Engagement ist es maßgeblich zu verdanken, dass im heutigen Seerecht die Meere als Gemeinerbe der Menschheit angesehen werden und im August 1996 der Internationale Seegerichtshof in Hamburg seine Arbeit aufnahm. Die ersten Preisträger der Auszeichnung waren 2006 der Meeresforscher Prof. Erwin Suess und der ehemalige Direktor der UN-Umweltbehörde und frühere Bundesumweltminister, Klaus Töpfer.