Protest der Hafenarbeiter

Mehr als 2000 Beschäftigte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) haben sich am Donnerstag zu einer Protestaktion gegen die geplante Teilprivatisierung ihres Unternehmens versammelt. «Die Stimmung ist sehr gereizt. Die Kollegen haben Angst um ihre Arbeitsplätze, und die werden sie nicht kampflos aufgeben», sagte der Vorsitzende des HHLA-Konzernbetriebsrat Arno Münster. Im Widerstand gegen die Privatisierung schließe er «nichts mehr aus». Am kommenden Dienstag wolle der Betriebsrat neu beraten.

Die Hafenarbeiter waren im Anschluss an eine Betriebsversammlung durch die Hamburger Innenstadt bis zur Konzernzentrale gezogen. Dadurch kam die Arbeit an den HHLA-Containerterminals während der Frühschicht zum Erliegen. «Das ist nicht einfach. Es gibt einige Verzögerungen und Verspätungen, aber wir werden das in den kommenden Tagen abarbeiten können», sagte HHLA-Sprecher Florian Marten. Die Hamburg Port Authority meldete: «Alles im grünen Bereich.» Es habe keine Staus von Schiffen auf der Elbe gegeben. Auch in der Innenstadt kam es nach Polizeiangaben zu keinen größeren Verkehrsbehinderungen.

Der Protest der Hafenarbeiter richtet sich gegen die vom Hamburger Senat eingeleitete Teilprivatisierung der HHLA. Die Stadt will 49,9 Prozent des größten Umschlagunternehmens im Hamburger Hafen verkaufen. Zu den Interessenten sollen die Deutsche Bahn und Rhenus, der direkte Konkurrent Eurogate, ein Hafenbetreiber aus Dubai und Finanzinvestoren wie 3i gehören. Die Arbeitnehmerseite fürchtet eine Zerschlagung des Unternehmens und ist überzeugt, dass die HHLA für ihre umfangreichen Investitionen keinen privaten Investor benötigt.

Das sieht auch die Opposition so. «Die HHLA ist ein ertragreiches Unternehmen. Sie kann ihre Expansion selbst finanzieren», sagte SPD- Fraktionschef Michael Neumann. Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) dagegen hatte am Tag zuvor betont, für den Ausbau der Verkehrswege im Hafen brauche es in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag. Das würde die HHLA und die Stadt überfordern. Die Unternehmensleitung favorisiert nach Angaben von Marten einen Börsengang mit stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Damit könne die Stadt die vollständige Kontrolle behalten.

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