Protest der HHLA-Mitarbeiter
Die Beschäftigten des Hamburger Hafenbetriebs HHLA haben am Donnerstag gegen eine geplante Teilprivatisierung des Unternehmens und einen Verlust von Arbeitsplätzen demonstriert.
«Privatisierung ist eine Bedrohung für Arbeitsplätze, Tarife, Mitbestimmung und Unternehmenskultur - wenn nicht heute, dann spätestens morgen und übermorgen», sagte ver.di-Landeschef Wolfgang Rose bei einer Betriebsversammlung. Angesichts neuer HHLA-Rekordzahlen gebe es keinen vernünftigen Grund für den Senat, das Unternehmen zu verkaufen, ergänzte der Arbeitnehmervertreter.
2006 hatte die HHLA einen Gewinn nach Steuern von mehr als 100 Millionen Euro erzielt. «Strategische Partner sind eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der HHLA. Sie suchen den Einfluss auf die Unternehmenspolitik und interessieren sich nur für die Filetstücke», sagte Rose. Er warf der CDU eine «miese politische Taktik» vor, der HHLA die Last der gesamten Hafenfinanzierung aufzubürden und sich um die Verantwortung der Stadt herumzudrücken. Die HHLA will bis 2011 rund 1,2 Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Terminals investieren.
Die Stadt will 49 Prozent ihrer HHLA-Anteile abgeben, auch ein Börsengang wird erwogen. Es sei bereits ein Teilerfolg, dass der Senat diese Variante prüfe, sagte Rose. «Wir müssen den Dampf im Kessel halten und weiter gegen den Teilverkauf mobil machen», forderte er die Mitarbeiter auf. Nach ihrer Betriebsversammlung verliehen die Beschäftigten mit einem Marsch durch die Innenstadt und einer abschließenden Kundgebung vor der Firmenzentrale ihrer Forderung nach einem Privatisierungsstopp Nachdruck. Die HHLA hat 4215 Mitarbeiter.