Rekordbeteiligung bei Schiffbaumesse - Boom hält noch an
Mit einer Rekordbeteiligung beginnt heute (26.9.) die weltweit führende Schiffbaumesse SMM in Hamburg. Zu der Fachmesse mit 1669 Ausstellern aus 50 Ländern werden rund 40 000 Besucher erwartet, teilte die Messegesellschaft am Montag in Hamburg mit. Der weltweite Boom im Schiffbau werde in den kommenden drei bis vier Jahren noch anhalten, sagte der Vorsitzende des SMM-Beirats, Jürgen Kennemann. Die Schifffahrtsmärkte blieben aber schwankend; wegen des starken Wachstums der weltweiten Werft-Kapazitäten sei in einigen Jahren auch wieder mit Preiskämpfen zu rechnen. «Es gibt keine goldenen Aussichten für die nächsten zehn Jahre», sagte Kennemann, der auch dem Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) vorsteht.
Die deutschen Schiffbauer haben sich vor allem bei mittelgroßen Containerschiffen und bei Passagierschiffen und Superyachten eine starke Marktposition erobert. «Wir beobachten hier eine Verschiebung in den höherwertigen Bereich», sagte Kennemann. Im weltweiten Maßstab ist der deutsche Schiffbau mit 2,1 Prozent der Auftragseingänge zwar der viertgrößte Werftenstandort, aber mit sehr deutlichem Abstand hinter Korea (41,9 Prozent), Japan (19,2 Prozent) und China (18,4 Prozent). In seinen Nischenmärkten hält der deutsche Schiffbau allerdings eine weltweit führende technologische Position.
Die Innovationen auf dem Messe stammen oft von Zulieferbetrieben, die bis zu 70 Prozent zum Bau eines Schiffes beisteuern. In dieser High-Tech-Branche sind die Europäer mit einem globalen Marktanteil von einem Drittel relativ stark. Neuigkeiten aus den Bereichen Navigation, Antrieb, Elektronik oder Kommunikation dienen meist dazu, die Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit oder Sicherheit des Schiffsbetriebes zu verbessern. Die SMM (shipbuilding, machinery and marine technology) wird von mehr als 100 Konferenzen, Symposien und Podiumsdiskussionen begleitet. Ein wichtiges Thema ist dabei die Schiffsfinanzierung.