Rostocker Hafen rechnet mit weiterem Wachstum

Der Chef der Rostocker Hafengesellschaft, Ulrich Bauermeister, rechnet mit einem weiteren Wachstum für den Hafen. Die Zahl der transportierten Lastwagen und Auflieger werde bis zum Jahr 2015 voraussichtlich fast auf das Doppelte anwachsen, sagte Bauermeister am Donnerstag bei einer Tagung in Rostock. Bei den Passagieren erwarte er eine Steigerung um mehr als 20 Prozent. Das Aufkommen an Massengütern könnte um etwa 30 Prozent wachsen. Auch die Kreuzfahrt soll weiter boomen: Bis 2015 werden in Warnemünde fast doppelt so viele Passagiere erwartet wie in diesem Jahr. Möglich sei auch ein Wiedereinstieg ins Containergeschäft. Voraussetzung für ein solches Wachstum seien allerdings mehr Platz an Land für zusätzliche Dienstleistungen sowie neue Liegeplätze. Dazu will der Hafen unter anderem das Terminal für den kombinierten Verkehr aus Bahn und Schiff ausbauen und das Hafenbecken A teilweise verfüllen, um zusätzliche Fläche zu erhalten. Kein Problem gebe es in Rostock allerdings im Gegensatz zu anderen deutschen Häfen mit den Hinterlandanbindungen, betonte Bauermeister. Bis auf einige Lückenschlüsse sei das Straßen- und Bahnnetz leistungsfähig.

Von den Anschlussproblemen etwa in Hamburg und Bremen könnte Rostock profitieren, indem etwa ein Teil des Containerverkehrs, der nach der Wende in Rostock eingestellt wurde, wieder an die Warnow käme. Bauermeister warnte allerdings vor zu hohen Erwartungen. Rostock werde sich nicht zum Containerhafen entwickeln. Die deutschen Nordseehäfen hatten zuletzt erheblich vom boomenden Containergeschäft profitiert. Der Rostocker Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg (CDU) warnte vor der Konkurrenz der benachbarten polnischen Häfen, die derzeit für rund 500 Millionen Euro ausgebaut würden. Er mahnte erneut eine stärkere Ausrichtung auf eine Nord-Süd-Achse von Skandinavien über Rostock und Tschechien nach Italien an. Auch die Politik müsse reagieren, gute Beziehungen wie zu Polen müssten auch mit den Nachbarn im Norden und Süden aufgebaut werden. Mecklenburg-Vorpommern müsse beim Konkurrenzkampf um die Verkehrsströme der Zukunft endlich «raus aus der Zuschauerrolle». Die Rahmenbedingungen seien nicht schlecht, aber das Land müsse sich besser positionieren.

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