Russische Küstenwache erschießt japanischen Fischer

Der russische Küstenschutz hat nahe der zwischen Russland und Japan umstrittenen Kurilen-Inseln einen japanischen Fischer erschossen. Die Regierung in Tokio protestierte am Mittwoch scharf gegen den ersten derartigen Vorfall seit 50 Jahren und verlangte die Freilassung von drei weiteren festgenommenen Fischern. Die Überlebenden seien zu weiteren Ermittlungen auf eine der Inseln gebracht worden.

Die Leiche des 35-Jährigen werde untersucht und an Japan zurückgegeben, kündigte ein Vertreter des russischen Außenministeriums auf der Insel Sachalin an.

Den Angaben nach hatte das japanische Fischerboot «Kisshin Maru» nahe der Felsgruppe Habomai gefischt, in deren Gewässer der Krabbenfang verboten ist. Ein russisches Küstenwachboot habe zunächst mehrere Warnschüsse abgegeben und dann auf das japanische Boot gefeuert.Fischer brauchen für das Gebiet um die vier Kurilen-Inseln 15 Kilometer nordöstlich der japanischen Insel Hokkaido eine Sondergenehmigung. Es sei unklar, ob die Fischer eine solche Erlaubnis hatten, sagte ein Sprecher der Küstenwache. Zuletzt war im Oktober 1956 ein japanischer Fischer von einem sowjetischen Schiff aus beschossen und getötet worden.

Habomai zählt zu den Kurilen-Inseln, die 1945 von der Sowjetunion besetzt wurden und heute zu Russland gehören. Japan verlangt die Kurilen zurück. Russland hat sich zur Rückgabe von zwei der vier Inseln bereit erklärt, doch pocht Japan auf die Rückgabe aller vier Süd-Kurilen. Wegen des Territorialstreits steht ein Friedensvertrag zwischen Russland und Japan aus.

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